30.10.2013 Aufrufe

PDF-Format - Hans Joachim Teschner

PDF-Format - Hans Joachim Teschner

PDF-Format - Hans Joachim Teschner

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der Geheimplan<br />

Der erste Vorschlag kam von Kommandant Lanzetto. »Ganz einfach. Wir<br />

ziehen alle Truppen zusammen. Dann rücken wir in Stachelland ein und<br />

erobern die Stachelburg. In einem Handstreich setzen wir Krtzkrr Krieger<br />

fest und zwingen ihn, den Wabbelstein herauszugeben.«<br />

»Was für Truppen?« fragte Innenminister Schleimer. »Wir haben doch<br />

gar keine Truppen.«<br />

»Dann müssen wir eben eine Armee aufbauen. Die Wabbelanier werden<br />

zum Dienst an der Waffe eingezogen.«<br />

»Zum Dienst an der Waffe! Das ist ja zum Wabbeln. Wir kriegen keine<br />

10 Mann dazu, eine Kanone abzufeuern. Die Wabbelanier sind viel zu fried-<br />

liebend.«<br />

So ging es hin und her.<br />

Professor Eierschädel hatte sich derweil in den hinteren Teil des Bera-<br />

tungszimmers zurückgezogen. Er brütete etwas aus. Vor ihm auf dem<br />

Tisch lag ein hoher Stoß Papier. Mit einem Bleistift kritzelte er ein Blatt<br />

nach dem anderen voll. Kaum hatte er eins fertig, betrachtete er es miss-<br />

mutig, grunzte »Untauglich und unausführbar«, knüllte das Blatt zusam-<br />

men und warf es auf den Boden. Seine Füße versanken schon in den<br />

Papierknäueln.<br />

Plumplum meldete sich zu Wort. »Wir, nämlich Hübeldübel und ich, wir<br />

als Hüter des Wabbelsteins sind uns unseres großen Versagens bewusst.«<br />

Er vergoss dicke Kullertränen, was bekanntlich in Wabbelanien keine<br />

Schande war. »Diese Schuld kann nur von uns beiden wieder gutgemacht<br />

werden, und niemand sonst braucht sich in Gefahr zu bringen. Wir beide<br />

werden allein in Stachelland eindringen und den Wabbelstein<br />

zurückholen.«<br />

»Unerschrocken aber unbedacht«, antwortete Eierschädel. Er meinte<br />

seinen letzten Entwurf, den er gerade zusammenballte und unter den Tisch<br />

warf. Inzwischen waren seine Knie von Papiermüll bedeckt.<br />

»Ausgeschlossen!« rief auch König Wabbel. »lhr kommt noch nicht ein-<br />

mal bis zur Stachelburg. Jeder kennt euch. Ihr würdet sofort entdeckt wer-<br />

den. Zu zweit habt ihr gegen die stachelige Soldateska keine Chance.<br />

Außerdem ist euch das Land jenseits der Grenze nahezu unbekannt. Wir<br />

besitzen nur sehr lückenhafte Kenntnisse von Stachelland.«<br />

Innenminister Schleimer entrollte eine Landkarte von Wabbelanien. Die<br />

Zeichnung leuchtete in den blühensten Farben. Alle Einzelheiten waren lie-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!