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PDF-Format - Hans Joachim Teschner

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Deckelschlag hatte auch das rasende Wachstum aufgehört.<br />

Keuchend kamen Hübeldübel und Plumplum angerannt. Sie hatten<br />

sich einen kleinen Vorsprung verschafft. Plumplum riss Zippel die Kiste<br />

von der Schulter und legte den Schrein mit dem Wabbelstein hinein.<br />

Nachdem er sich die Kiste umgehängt hatte, brüllte er: »Nichts wie<br />

weg!«<br />

Jetzt erst bemerkte er, wie Zippel und Rosalinde beklommen auf<br />

einen Salzturm starrten, der anders, unregelmäßiger aussah als die<br />

übrigen Kegel. »Man sollte meinen...« krächzte Plumplum, aber er<br />

sprach seinen Gedanken nicht aus. Auch er und Hübeldübel fühlten die<br />

seelenlose Kälte, die das eigenartige Salzgebilde ausstrahlte. Eine<br />

schleichende, unausweichbare Bedrohung ging von dem Haufen aus.<br />

Rosalinde fühlte einen Stich in ihrer Brust, als sei ein eisiges Messer in<br />

ihr Herz gedrungen. Zippel fing zu bibbern an.<br />

»Sie kommen!« schrie Hübeldübel und puffte die anderen an. Die<br />

ersten Söldner hatten das Ende der Treppe erreicht. Salz! Überall Salz!<br />

Hauptmann Bleifuß schob sie beiseite. Wie vom Schlag getroffen stand<br />

er im eisigen Wasser, das unaufhörlich anschwoll. Lange schon hatte er<br />

etwas geahnt, hatte das heimliche Verschwinden Kriegers und Ziegenlip-<br />

pes bemerkt. Ein solch riesiges Salzvorkommen hatte er allerdings nicht<br />

vermutet.<br />

Rosalinde war beim Anblick der Soldaten verängstigt in das Loch<br />

gekrochen, in dem der Wabbelstein versteckt gewesen war. Tapfer hatte<br />

sich Zippel davor aufgebaut. Die Hüter des Wabbelsteins blickten sich,<br />

um: der hintere und tiefere Teil der Höhle war inzwischen vollständig<br />

überflutet. Der Ausgang zur Treppe war mit Söldnern besetzt, von denen<br />

immer mehr nachkamen. Siegessicher hatte Bleifuß seine schwere Bein-<br />

prothese auf die unterste Stufe gesetzt. Sie saßen in der Falle. Zwar<br />

hatten einige der Söldner beim Anblick des Salzreichtums den Verstand<br />

verloren und hingen lutschend und kauend an den Kegeln. Allein an<br />

Hauptmann Bleifuß würden sie nicht vorbeikommen.<br />

Wieder fing die Kuppeldecke an zu knarzen und zu reißen. Der Eis-<br />

wasserstrom nahm zu. Die Wabbelanier, die den höchsten Punkt der<br />

Höhle besetzt hatten, bekamen nasse Füße. Wenn sie noch lange warte-<br />

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