PDF-Format - Hans Joachim Teschner

Die Soldaten brüllten vor Lachen, spuckten Scherben aus und wälzten
sich am Boden.
»Was ist daran so komisch?« fragte Zippel erstaunt.
Oberst Speiteufel kam ihm zu Hilfe. »Kein Stachelländer weiß, wann
er geboren worden ist«, lallte er und erbrach sich. »Niemand in Stachel-
land will Kinder hochziehen. Ist viel zu anstrengend und kostet nur Ner-
ven. Deshalb werden die meisten Neugeborenen gleich verschenkt, aus-
gesetzt oder Durchreisenden mit Gewalt untergeschoben. Die wenigen
Kinder, die es hier gibt, kennen weder ihre wahren Eltern noch ihren
Geburtstag, da sie von einer Familie zur nächsten wandern, bis sie sich
selbst ernähren können.«
hatte.
Zippel erinnerte sich an Rosalinde, die ihm dasselbe von sich erzählt
»Ja zum Teufel«, fluchte der Schneider, um Eindruck zu schinden,
»weshalb feiert ihr denn nun?«
»Jetzt halt dich fest«, belferte Bleifuß, »sonst fällst du vor Überra-
schung aus den Stiefeln. Wir feiern den Raub des Wabbelsteins. In die-
sem Augenblick befindet sich der Staatsschatz von Wabbelanien hier in
der Stachelburg.«
»Donnerwetter!« heuchelte Zippel, »den legendären Wabbelstein?
Nein, nein, das kann ich nicht glauben.«
»So?« fuhr Ziegenlippe ihn missgünstig an, und auch Krieger erstarr-
te vor Wut. »Für was hältst du uns denn? Für Spinner, Aufschneider oder
Komödianten?«
Zippel fing zu schwitzen an. Die Sache wurde ungemütlich. Aber er
musste, koste es was es wolle, das Versteck des Wabbelsteins heraus-
bringen.
»Nun«, wiegelte er ab, »alle Welt weiß doch, dass der Wabbelstein so
stark gesichert und bewacht ist, dass niemand ihn stehlen kann. Aber
ich will euch einen Vorschlag machen, der euch gefallen wird. Ihr sollt
den gesamten Inhalt meines Bauchladens bekommen, wenn ihr mir den
Wabbelstein zeigt. Falls der Wabbelstein wirklich in eurem Besitz ist,
könntet ihr also ein leichtes Geschäft machen.
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Zur Bekräftigung seiner Worte schlug Zippel den Deckel der Kiste auf