PDF-Format - Hans Joachim Teschner

See. Sogar die Bienen auf der Polleninsel hatten sich in ihre Körbe ver-
zogen.
Es dämmerte schon, als sie den Fluss Gelantine erreichten. Niemand
behinderte sie, als sie die Hängebrücke überquerten. Ein kräftiger Fuß-
marsch brachte die Zinnen der Wabbelburg in Sicht, aber auch die Nacht
war hereingebrochen.
Einsam hallten ihre Schritte an den Häusern wider. Keine Menschen-
seele war zu sehen. Die Stadt war wie ausgestorben. Plötzlich hielt
Rosalinde an und zeigte auf eine Gestalt, die auf einem Platz auf sie
wartete. »Königin Wabbeline«, rief Hübeldübel erfreut, »wenigstens
sie!«
»S«wabbelt!« grüßte Zippel und verbeugte sich. Königin Wabbeline
winkte sanft mit dem erhobenen Arm.
»Warum sagt sie denn nichts?« fragte Plumplum.
»Ach zum Kuckuck!« schrie Hübeldübel ärgerlich, »das ist ja die Sta-
tue von Meister Kräuselohr.«
Mit knurrendem Magen umringten sie das Kunstwerk. »Schade, dass
man sie nicht essen kann«, meinte Zippel respektlos.
»Wo wir gerade vom Essen sprechen«, hakte Plumplum nach, »wollen
wir nicht auf einen Sprung zu Bimballo rein und uns etwas stärken? Hier
scheint uns sowieso niemand zu erwarten.«
»Keine schlechte Idee«, stimmte Zippel bei und leckte sich in Erwar-
tung eines Wackelpuddings die Lippen, »wenn wir Glück haben, ist Mela-
nie noch auf.«
Bei der Erwähnung Melanies wichen die letzten Bedenken. Sie
schwenkten in die Seitengasse ein, in der der Goldene Dotter lag. Kein
Licht brannte mehr. Die Tür war verrammelt. Vor den Fenstern waren
Bretter genagelt. Hübeldübel lugte durch die Schlitze in das Innere des
Gasthauses. Er meinte, den verdeckten Schein einer Kerze gesehen zu
haben.
»He Bimballo!« brüllte Plumplum, »mach auf, du Schlafmütze.«
Ungehalten trommelte er an die Tür. Der beißende Hunger machte ihn
langsam wütend.
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Hübeldübel ging es nicht anders. Er hob seinen Fuß und stieß ihn mit