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Download Kapitel 5 (PDF, 785 KB) - Volker Leib

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Internet Governance & ICANN<br />

www.volker-leib.de<br />

5.7 Kernprobleme des ICANN-Prozesses<br />

Nachdem die Organe ICANNs ihre Arbeitsfähigkeit hergestellt hatten, wandte sich die<br />

Organisation verstärkt der Erfüllung der Funktionen zu, die ihr im politischen Entstehungsprozeß<br />

zugeschrieben worden waren. Aber auch nach dem Eintritt in die Phase operativer<br />

Politik kam die institutionelle Evolution der Struktur nicht zum Stillstand. Da in diesem<br />

Abschnitt die Regulierung des gTLD-Marktes im Vordergrund steht, möge der folgende kurze<br />

Überblick über die Entwicklung genügen.<br />

Die konstitutionelle Politik betraf zum einen die Einrichtung der allgemeinen Mitgliedschaft,<br />

inklusive der Durchführung von globalen elektronischen Wahlen, durch die fünf<br />

Direktoren direkt von den Internet-Nutzern gewählt wurden. Das zweite konstitutionelle<br />

Thema drehte sich um die Rolle der Ländercode-Verwaltungen im ICANN-Prozeß und die<br />

Beziehung zwischen ICANN, den nationalen NICs und den Regierungen der Länder. Gemessen<br />

an dem finanziellen Beitrag zum ICANN-Haushalt waren die ccTLD-Registries als einer<br />

von sieben DNSO-Interessenbereichen im ICANN-Prozeß unterrepräsentiert. Deshalb wurde<br />

die Ausgründung in eine eigene Fachorganisation in Angriff genommen. Für die Formalisierung<br />

der Beziehungen zwischen ICANN, den ccTLD-Verwaltungen und den nationalen<br />

Regierungen wurde ein bilaterales oder ein trilaterales Modell entwickelt, je nachdem, ob eine<br />

Regierung in Anspruch nahm, sich zu beteiligen oder die Angelegenheit dem Privatsektor zu<br />

überlassen. Die Redelegationen der Ländercode-Verwaltungen für Australien (.au) und Japan<br />

(.jp) wurden nach dem trilateralen Modell geregelt, d. h. durch je eine Vereinbarung zwischen<br />

ICANN, der ccTLD-Verwaltung und der Regierung. 258 Auch ohne die Beteiligung einer<br />

Regierung gestaltete sich die Aufnahme von formellen Beziehungen zwichen ICANN und<br />

den ccTLD-Verwaltungen schwierig, da beide Seiten unterschiedliche Ansichten darüber<br />

pflegten, was die Leistungen und Pflichten der anderen Seite wären. Die Dokumente haben<br />

Mitte 2002 das finale Stadium noch nicht erreicht. Auf diese Problematik soll hier nicht näher<br />

eingegangen werden.<br />

257 Hinter ICANNWatch verbergen sich keine Unbekannten: die aktivsten Zuträger sind die Professoren Michael<br />

Froomkin, David Post, Milton Mueller und Jonathan Weinberg sowie der Journalist Ted Byfield<br />

.<br />

258 Siehe die Vereinbarungen und den Schriftwechsel unter .<br />

227

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