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Download Kapitel 5 (PDF, 785 KB) - Volker Leib

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Internet Governance & ICANN<br />

www.volker-leib.de<br />

market“ bezeichnet wurde, sein Zenit überschritten haben. Erstmals seit Einführung des<br />

Domain Name System überstieg die Zahl der gelöschten Second Level Domains in .com<br />

diejenige der Neueinträge. Laut Netcraft schrumpfte die .com-Zone im letzten Quartal 2001<br />

um 130.000 Einträge. Der Rückgang wurde zum einen damit erklärt, daß nach zwei Jahren<br />

viele Registrierungen aus der Zeit der .com-Euphorie nicht verlängert wurden, aber auch mit<br />

der Nichterneuerung von Namen, die im Rahmen von Werbeaktionen reserviert worden<br />

waren. 276 Der rückläufige Trend ließ erwarten, daß auch der Anreiz zur Hortung von Domainnamen<br />

schwächer werden würde. Denn die Chance, einen gebunkerten Namen mit Gewinn an<br />

einen Interessenten weiterverkaufen zu können, sank gleichermaßen. Die Kluft zwischen der<br />

Zahl registrierter und genutzter Namen in .com war immer noch riesig. Firmen, die auf den<br />

Verkauf freiwerdener Namen spezialisiert waren, schätzten den Anteil ungenutzter Namen auf<br />

85%. Während VeriSign Global Registry Services 23 Mio. vergebener Namen unter .com<br />

vermeldete, fand das ISC Internet Domain Survey nicht ganz zwei Mio. aktive Second Level<br />

Domains in dieser TLD. 277 Der nachlassende Druck auf die DNS-Ressource brachte ICANN -<br />

zumindest bei der Erweiterung des TLD-Namensraums - vorerst in ruhigere Fahrwasser.<br />

Die Probleme mit dem Domain Name System führten auch zum Nachdenken über Alternativen.<br />

Das Handelsministerium und die NSF gaben beim Computer Science and Telecommunications<br />

Board (CSTB) des National Research Council ein Forschungsprojekt in Auftrag,<br />

das sich mit der Weiterentwicklung der Namen- und Adreßsysteme des Internet befaßte. 278<br />

ICANN selbst wollte auf der Frühjahrstagung 2002 „Higher Layer Naming Systems“ zum<br />

Hauptthema machen.<br />

Unternehmerische Initiativen konnten an der Popularität der Domainnamen bislang wenig<br />

ändern. Zwar wurde das Keyword-System von AOL bei dessen Kunden intensiv genutzt, es<br />

stellte aber keine Alternative zum DNS dar. Firmen wie RealNames, das seit 1998 eine<br />

Schlüsselwort-Verzeichnis aufbaute, fanden wenig Anklang. Auch RealNames’ Zusammenarbeit<br />

mit Microsoft (CNET News 2000-03-14) und mit VeriSign (CNET News 2001-12-07)<br />

beförderte die Nutzung nur wenig. Nur in Japan und China war das Verfahren, mit Schlüssel-<br />

276 Netcraft Surveys , hier: December 2001<br />

. Siehe auch Snapnames: The State of the Domain<br />

. Die Antwort, daß das Internet trotzdem dynamisch weiter<br />

wachse blieb nicht aus (NetworkWorldFusion 2002).<br />

277 85%-Angabe bei Expirefish . Internet Software Consortium:<br />

Internet Domain Survey, January 2002 .<br />

238

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