Download Kapitel 5 (PDF, 785 KB) - Volker Leib
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IAHC-Endbericht sollten in der ersten Runde maximal 28 Unternehmen zugelassen werden.<br />
Um eine gleichmäßige Verteilung um den Globus zu erreichen, wurde die Welt analog der<br />
WTO-Gliederung in sieben Regionen aufgeteilt, in denen jeweils bis zu vier Registrars zum<br />
Zuge kommen sollten. Im Endbericht des IAHC war die Auswahl per Losentscheid vorgesehen,<br />
was aber selbst innerhalb des IAHC umstritten war und so starke Proteste hervorrief, daß<br />
das Losverfahren fallengelassen werden mußte. 138 Das iPOC, das die erste Auswahlrunde<br />
durchführen sollte, gab per Pressemeldung bekannt, daß die Begrenzung auf 28 Unternehmen<br />
aufgehoben würde: „Hence, anyone satisfying the qualification requirements may become a<br />
registrar.“ 139 Damit entfiel die regulative Komponente des IAHC-Arrangements. Es stand<br />
auch kein alternatives Verfahren zur Verfügung, mit dem eine begrenzte Zahl an Registrars<br />
ausreichend legitimiert werden konnte. Das iPOC mußte dem Druck nachgeben und die<br />
Begrenzung ganz aufgeben, denn die in der ersten Runde zugelassenen Unternhemen hätten<br />
einen erheblichen Startvorteil gehabt. Die Schattenseite dieser Entscheidung war, daß der<br />
Koordinationsbedarf wuchs und das ganze Vorhaben riskanter wurde, denn die Begrenzung<br />
war dazu gedacht, zuerst ein überschaubares „Team“ zu erhalten, das das neue System erst<br />
einmal zum Laufen bringen mußte, wozu viele technische und operative Probleme zu lösen<br />
waren.<br />
5.4.3 Kritik am IAHC-Arrangement und Gründe des Scheiterns<br />
Die Gremien des IAHC-Arrangements nahmen nach der Unterzeichnungszeremonie in Genf<br />
im Laufe des Jahres 1997 ihre Arbeit auf. Ihre Tätigkeit wurde durch die Intervention der US-<br />
Regierung nicht abrupt gestoppt, sondern ging bis zu einer Machtprobe weiter, durch die das<br />
Scheitern des „POC-CORE-PAB“-Arrangements endgültig wurde (Es handelte sich um<br />
Postels Root Server „Test“ - siehe im folgenden Abschnitt ). Die Akteure verschwanden aber<br />
auch dann nicht von der Bildfläche, sondern beteiligten sich aktiv am politischen Prozeß der<br />
137 Wie der iPOC-Vorsitzende David Maher in einem Interview mitteilte, konnte die Firma Arthur Anderson<br />
quasi als Sponsor gewonnen werden, indem sie sich bereit erklärte, die Begutachtung für etwa 1.000 USD pro<br />
Antrag zu übernehmen, was weit unter dem Marktpreis lag (McCluskey 1997).<br />
138 Besonders die Europäische Kommission drängte auf ein besseres Verfahren und schrieb an das IAHC:<br />
„The allocation of new Registrars amounts to the grant of a commercial license to operate a business: the<br />
policies and procedures to do so must be transparent and legally sound, if only to avoid subsequent disputes. As<br />
far as we can see to date, the proposed lottery does not meet these requirements.“ C. Wilkinson am 17.04.97 zit.<br />
n. einer E-Mail an die gtld-discuss-Liste .<br />
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