Download Kapitel 5 (PDF, 785 KB) - Volker Leib
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Internet Governance & ICANN<br />
www.volker-leib.de<br />
Registerdatenbank nicht mehr als 9 USD (6 USD ab 16. Januar 2000) pro Jahr für jeden<br />
Namen, den ein Registrar eintrug, verlangen durfte. Außerdem galt weiter Amendment 9 vom<br />
April 1998, worin noch die NSF die Abgabe in den Intellectual Infrastructure Fund zurückgenommen<br />
und den Preis für die Domainregistrierung bei NSI auf 35 USD pro Jahr und Name<br />
festgesetzt hatte. Obwohl diese Festlegung nichts mit der Einführung von Wettbwerb zu tun<br />
hatte, wurde der Betrag genommen, um für NSI als Registrar im wettbewerblichen Domainmarkt<br />
als Preisuntergrenze zu fungieren, die von NSIs Konkurrenten unterboten werden<br />
konnte. Die Preise für Domainregistrierungen in .com, .org und .net gingen denn auch<br />
deutlich nach unten, wobei der Preisvergleich wegen der sehr unterschiedlichen Angebotspakete<br />
nicht einfach war. 263 Wenig komfortable Einstiegsangebote kosteten etwa 10 USD pro<br />
Jahr, während der Durchschnittspreis der akkreditierten Registrare bei ca. 25 USD lag. Der<br />
Marktanteil von Network Solutions sank innerhalb eines Jahres bei Neuregistrierungen auf ca.<br />
37 %, inklusive der alten Registrierungen betrug er 53%. 264<br />
Dagegen versprach NSIs Registry-Geschäftsbereich steigende Umsätze, solange die Zahl<br />
der Domainregistrierungen weiter anstieg, und aufgrund des Skaleneffekts auch steigende<br />
Erträge. Die Registerdatenbank als Monopol war zwar preisreguliert, aber der Betrag von 6<br />
USD schien nicht gerade auf der Basis einer harten Kostenrechnung kalkuliert. ICANN und<br />
das Handelsministerium betrieben eine Art schonender Regulierung, beide Akteure waren<br />
froh, NSI überhaupt im ICANN-Regime verankert zu haben, wofür ein Preis zu zahlen war.<br />
Vergleichsmöglichkeiten gab es kaum, bis auf Zahlen, die im Zusammenhang mit dem<br />
POC/CORE-Ansatz genannt wurden. Der Entwickler der CORE-Registry wollte 25 US-Cents<br />
pro Eintrag verlangen (Paulsen 1998), eine andere Quelle sprach von 50 Cents (Open-RSC<br />
1998). 265 Network Solutions blieb ein prosperierender Spieler im Domainmarkt, so daß im<br />
März 2000, in der Euphorie-Phase des .com-Booms, die Firma VeriSign sich das Unternehmen<br />
durch einen Aktientausch im Wert von 21 Mrd. USD einverleibte (CNET News<br />
263 Ein Domainname allein nützt nicht viel. In der Regel sind mit der Domainregistrierung Dienste wie<br />
Webhosting, E-Mail-Konten, Verfügbarkeitsgarantien, Softwarepakete u.ä. bis hin zum Komplettservice<br />
inklusive Erstellung von WWW-Auftritten verbunden.<br />
264 Stand Anfang 2001. Siehe . Ich danke<br />
Gabriel Stölting, der im Rahmen eines Schülerpraktikums am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung<br />
die Preisentwicklung auf dem Domainmarkt recherchiert hat.<br />
265 Wie mir von einem CORE-Mitglied mitgeteilt, bezog sich die Summe nur auf die Datenbank-Kosten.<br />
Aufschläge für Administration, Rechtsfragen, Hotline u.ä. wären auch bei CORE hinzugekommen.<br />
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