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Skripten - an der Fakultät für Mathematik! - Universität Wien

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102 6. ZAHLENMENGEN<br />

Beweis.<br />

(1) Sei n ≠ 0 und m ≠ 0. D<strong>an</strong>n gibt es m ′ , n ′ ∈Æmit n = S(n ′ ) und m = S(m ′ )<br />

und wir erhalten mn = S(m ′ )S(n ′ ) = m ′ S(n ′ ) + S(n ′ ) = m ′ n ′ + m ′ + S(n ′ ) =<br />

S(m ′ n ′ + m ′ + n ′ ) ≠ 0 wegen PA3.<br />

(2) Sei M := {n ∈Æ|∀m, k ∈Æ:(n + m = n + k ⇒ m = k)}. D<strong>an</strong>n ist 0 ∈ M weil<br />

aus 0 + m = 0 + k trivialerweise m = k folgt. Sei nun n ∈ M. D<strong>an</strong>n gilt wegen<br />

Definitionen und PA4<br />

S(n) + m = S(n) + k ⇒ S(n + m) = S(n + k) ⇒ n + m = n + k ⇒ m = k.<br />

Daher ist S(n) ∈ M und M =Æwegen Korollar 6.1.3.<br />

(3) Aus nm = nk können wir nm ≤ nk folgern, und daraus wegen Theorem 6.1.8 Punkt<br />

(5) auch m ≤ k. Da wir <strong>an</strong>alog auch nk ≤ nm und daraus k ≤ m schließen können,<br />

folgt <strong>der</strong> Rest aus <strong>der</strong> Antisymmetrie <strong>der</strong> Ordnungsrelation.<br />

Damit hätten wir alle Behauptungen bewiesen.<br />

□<br />

6.2. Die g<strong>an</strong>zen Zahlen<br />

Die g<strong>an</strong>zen Zahlen sind die zweite Zahlenmenge, die in <strong>der</strong> Schule eingeführt wird. Um<br />

keine Probleme mit <strong>der</strong> Umkehrung <strong>der</strong> Addition, <strong>der</strong> Subtraktion − zu erhalten, führt m<strong>an</strong><br />

die negativen Zahlen ein, die Ergebnisse, wenn m<strong>an</strong> größere Zahlen von kleineren subtrahiert.<br />

Zu je<strong>der</strong> natürlichen Zahl n gibt es eine negative Zahl −n mit n+(−n) = 0. Auf diese Weise<br />

wirdzu einer abelschen Gruppe bezüglich <strong>der</strong> Addition. Wir haben<br />

∈Æ<br />

={. . .,−4, −3, −2, −1, 0, 1, 2, 3, 4, . . . }.<br />

Zusammen mit <strong>der</strong> Addition + und <strong>der</strong> Multiplikation · bildeteinen Integritätsbereich.<br />

Ferner k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> die Totalordnung vonÆauffortsetzen, indem m<strong>an</strong> erklärt<br />

−n ≤ −m :⇔ m ≤ n und − m ≤ 0 ∀m, n<br />

Diese Ordnungsrelation erfüllt d<strong>an</strong>n dieselben Verträglichkeitsbedingungen (O1) und (O2)<br />

wie sie schon inÆgelten.<br />

Die g<strong>an</strong>zen Zahlen sind gleich mächtig wieÆ. Es gilt also || = ℵ 0 .<br />

6.2.1. Mengentheoretische Konstruktion von. Machen wir nun den nächsten<br />

Schritt und versuchen wir eine mengentheoretische Konstruktion <strong>der</strong> g<strong>an</strong>zen Zahlen.<br />

Gehen wir dazu vonÆaus. Bis jetzt ist dies ja die einzige unendliche Zahlenmenge, die<br />

wir aus den Axiomen konstruiert haben. Bilden wirÆ×Æ, die Paare natürlicher Zahlen.<br />

Definieren wir eine Relation ∼ aufÆ×Ædurch<br />

(m, n) ∼ (m ′ , n ′ ) : ⇐⇒ m + n ′ = m ′ + n<br />

Proposition 6.2.1. Die Relation ∼ ist eine Äquivalenzrelation aufÆ×Æ.<br />

Beweis. Die Reflexivität ist offensichtlich erfüllt, ebenso wie die Symmetrie. Kommen<br />

wir zur Tr<strong>an</strong>sitivität. Seien (m, n) ∼ (m ′ , n ′ ) und (m ′ , n ′ ) ∼ (m ′′ , n ′′ ). D<strong>an</strong>n gelten m + n ′ =<br />

m ′ +n und m ′ +n ′′ = m ′′ +n ′ . Daher wissen wir m+n ′ +m ′′ = m ′ +n+m ′′ und daraus wie<strong>der</strong>um<br />

folgt m + m ′ + n ′′ = m ′ + n + m ′′ . Verwenden wir nun Eigenschaft 2 aus Theorem 6.1.9, so<br />

erhalten wir m + n ′′ = m ′′ + n und (m, n) ∼ (m ′′ , n ′′ ).<br />

□<br />

Wir definieren:= (Æ×Æ)/ ∼ als Faktormenge bezüglich <strong>der</strong> oben definierten Relation.<br />

Nun wollen wir die Operationen + und · und die Relation ≤ auch aufdefinieren.

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