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Skripten - an der Fakultät für Mathematik! - Universität Wien

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124 6. ZAHLENMENGEN<br />

Wir haben schon nachgerechnet, dass i 2 = −1 gilt, und es folgt aus <strong>der</strong> Struktur von<br />

=Ê×Êund <strong>der</strong> komponentenweisen Definition <strong>der</strong> Addition, dass sich jedes Element<br />

(a 1 , a 2 ) voneindeutig schreiben lässt als (a 1 , a 2 ) = (a 1 , 0) + a 2 (0, 1) o<strong>der</strong> mit Hilfe <strong>der</strong><br />

Abkürzungen aus Definition 6.5.3 als (a 1 , a 2 ) = a 1 + ia 2 .<br />

Damit gewinnen wir Eulers Schreibweise <strong>für</strong> die komplexen Zahlen zurück. Mythisches<br />

o<strong>der</strong> Philosophisches haben wir dazu nicht benötigt. Wir fassen unsere neue Notation zusammen<br />

und definieren.<br />

Definition 6.5.4 (Real- und Imaginärteil). Sei z = (x, y) ∈. D<strong>an</strong>n schreiben wir z<br />

auch als<br />

z = x + iy<br />

und bezeichnen x als den Realteil und y als den Imaginärteil von z und schreiben x = Rez =<br />

Rz bzw. y = Im z = Iz.<br />

Die komplexen Zahlen lassen sich als Elemente vonÊ×Ê=Ê2 klarerweise auch als<br />

Punkte in <strong>der</strong> Ebene deuten. Das führt auf die Definition von Wessel, Arg<strong>an</strong>d und Gauss.<br />

Auch die Polarkoordinatenrepräsentation durch Länge und Winkel ist auf diese geometrische<br />

Interpretation zurückzuführen, siehe Abbildung 6.1:<br />

I<br />

ϕ<br />

r<br />

x<br />

z<br />

y<br />

R<br />

Abbildung 6.1. Die komplexe Zahlenebene<br />

Bemerkung 6.5.5 (Polardarstellung komplexer Zahlen). Führen wir in <strong>der</strong> komplexen<br />

Ebene Polarkoordinaten ein, so läßt sich jede komplexe Zahl z = x + iy als<br />

z = r(cosϕ + i sin ϕ)<br />

schreiben (siehe Abbildung 6.1). Hier ist <strong>der</strong> Radius r durch den Betrag |z| von z gegeben,<br />

d.h. r = |z| := √ x 2 + y 2 . Der Winkel ϕ wird auch Argument von z gen<strong>an</strong>nt und es gilt<br />

t<strong>an</strong>ϕ = y x .<br />

Die Darstellung von z in Polarschreibweise ist in bezug auf r eindeutig. Der Winkel ϕ<br />

ist zu gegebenem z ≠ 0 allerdings nur bis auf Addition von g<strong>an</strong>zzahligen Vielfachen von 2π<br />

bestimmt. Ist z = 0, d<strong>an</strong>n ist <strong>der</strong> Winkel gänzlich unbestimmt; z = 0(cosϕ + i sin ϕ) <strong>für</strong><br />

beliebiges ϕ.

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