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Skripten - an der Fakultät für Mathematik! - Universität Wien

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6.5. DIE KOMPLEXEN ZAHLEN 123<br />

AG(·): Seien (a 1 , a 2 ), (b 1 , b 2 ) und (c 1 , c 2 ) gegeben. D<strong>an</strong>n gilt<br />

(a 1 , a 2 ) ( (b 1 , b 2 )(c 1 , c 2 ) ) =<br />

= (a 1 , a 2 )(b 1 c 1 − b 2 c 2 , b 1 c 2 + b 2 c 1 )<br />

= (a 1 b 1 c 1 − a 1 b 2 c 2 − a 2 b 1 c 2 − a 2 b 2 c 1 , a 1 b 1 c 2 + a 1 b 2 c 1 + a 2 b 1 c 1 − a 2 b 2 c 2 )<br />

= (a 1 b 1 − a 2 b 2 , a 1 b 2 + a 2 b 1 )(c 1 , c 2 )<br />

= ( (a 1 , a 2 )(b 1 , b 2 ) ) (c 1 , c 2 ).<br />

KG(·): Dieses Gesetz folgt aus <strong>der</strong> Symmetrie <strong>der</strong> Definition von · und dem Kommutativgesetz<br />

in (Ê, ·).<br />

Einselement: Das Einselement ist (1, 0), eine sehr einfache Rechnung.<br />

Inverse(·): Ist (a 1 , a 2 ) ≠ (0, 0), d<strong>an</strong>n ist das Element<br />

( )<br />

a1 −a 2<br />

a 2 1 + ,<br />

a2 2 a 2 1 + a2 2<br />

das Inverse zu (a 1 , a 2 ). Beachte, dass <strong>für</strong> reelle Zahlen a 1 und a 2 <strong>der</strong> Nenner a 2 1 + a2 2<br />

nur d<strong>an</strong>n verschwinden k<strong>an</strong>n, wenn beide Zahlen gleich 0 sind. Das haben wir aber<br />

ausgeschlossen. Es gilt<br />

( ) (<br />

a1 −a 2 a<br />

2<br />

(a 1 , a 2 ) , = 1 + a 2 2<br />

, −a )<br />

1a 2 + a 2 a 1<br />

= (1, 0).<br />

a 2 1 + a 2 2 a 2 1 + a 2 2 a 2 1 + a 2 2 a 2 1 + a 2 2<br />

Distributivgesetz: Seien wie<strong>der</strong>um (a 1 , a 2 ), (b 1 , b 2 ) und (c 1 , c 2 ) gegeben. D<strong>an</strong>n gilt<br />

wegen des Distributivgesetzes inÊ<br />

(a 1 , a 2 ) ( (b 1 , b 2 ) + (c 1 , c 2 ) ) =<br />

= ( a 1 (b 1 + c 1 ) − a 2 (b 2 + c 2 ), a 1 (b 2 + c 2 ) + a 2 (b 1 + c 1 ) )<br />

= (a 1 b 1 − a 2 b 2 , a 1 b 2 + a 2 b 1 ) + (a 1 c 1 − a 2 c 2 , a 1 c 2 + a 2 c 1 ) =<br />

= (a 1 , a 2 )(b 1 , b 2<br />

:Ê→<br />

) + (a 1 , a 2 )(c 1 , c 2 ).<br />

□<br />

Die reellen Zahlen sind ein Unterkörper von, wie m<strong>an</strong> sieht, indem m<strong>an</strong> die Abbildung<br />

ι<br />

r ↦→ (r, 0)<br />

betrachtet. Diese Abbildung erlaubt es uns,Ê<strong>der</strong>art als Teilmenge vonaufzufassen, dass<br />

die vonererbten Operationen mit den ursprünglichenÊ-Operationen übereinstimmen.<br />

Bleibt also nur, die Voraussetzungen von Proposition 5.4.10 nachprüfen. Tatsächlich genügen<br />

einfache Rechnungen, (r, 0) + (s, 0) = (r + s, 0) und (r, 0)(s, 0) = (rs, 0) nachzuweisen und<br />

weiters −(r, 0) = (−r, 0) sowie (r, 0) −1 = ( 1 , 0) zu zeigen. In Zukunft werden wir also die<br />

r<br />

reellen Zahlen mit den komplexen Elementen (r, 0) identifizieren und im weiteren wie<strong>der</strong> r<br />

<strong>für</strong> diese Zahlen schreiben. Außerdem sehen wir, dass (r, 0)(a 1 , a 2 ) = (ra 1 , ra 2 ) gilt.<br />

Interess<strong>an</strong>t wird es nun, wenn wir die Eigenschaften <strong>an</strong><strong>der</strong>er Elemente betrachten, z.B.<br />

(0, 1)(0, 1) = (−1, 0),<br />

und damit finden wir ineine Nullstelle des Polynoms x 2 + 1. Um die Schreibweise zu<br />

vereinfachen, führen wir eine Abkürzung <strong>für</strong> (0, 1) ein, indem wir sagen<br />

Definition 6.5.3 (Imaginäre Einheit). Es gelte die Bezeichnung<br />

Wir nennen i die imaginäre Einheit.<br />

i := (0, 1).

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