Skripten - an der Fakultät für Mathematik! - Universität Wien
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2.3. SUMMEN, PRODUKTE — ZEICHEN 11<br />
• Der Gesamtausdruck entspricht d<strong>an</strong>n einer Summe von Termen, die aussehen wie<br />
<strong>der</strong> allgemeine Summ<strong>an</strong>d, hier a i x i , in dem <strong>der</strong> Summationsindex jeweils durch<br />
alle Werte ersetzt wird. In <strong>der</strong> dadurch gebildeten Summe kommt <strong>der</strong> Summationsindex<br />
also nicht mehr vor!<br />
Betrachtet m<strong>an</strong> eine Summe, so k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sofort erkennen, aus wievielen Termen die Summe<br />
besteht<br />
Anzahl <strong>der</strong> Summ<strong>an</strong>den = obere Grenze − untere Grenze + 1.<br />
Dies ist auch <strong>der</strong> erste Schritt in <strong>der</strong> Analyse eines allgemeinen Summenausdrucks.<br />
M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n das Summenzeichen dazu verwenden, die Verknüpfung einer bestimmten Anzahl<br />
von Ausdrücken darzustellen. Ein einfaches Beispiel dazu ist<br />
4∑<br />
i=1<br />
1<br />
i + 1 = 1<br />
1 + 1 + 1<br />
2 + 1 + 1<br />
3 + 1 + 1<br />
4 + 1 = 1 2 + 1 3 + 1 4 + 1 5<br />
Die wahre Stärke besteht allerdings, wie erwähnt, darin, dass m<strong>an</strong> eine unbestimmte Anzahl<br />
von Termen summieren k<strong>an</strong>n:<br />
n∑<br />
a i = a 1 + a 2 + · · · + a n<br />
i=1<br />
In <strong>der</strong> Analysis wird gezeigt werden, dass selbst die Unendlichkeit hier keine Grenze bildet!<br />
M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n zum Beispiel eine unendliche Reihe (hier <strong>an</strong> einem Beispiel) bilden, und<br />
schreiben:<br />
∞∑ 1<br />
i = 1 1 + 1 2 + 1 3 + · · ·<br />
i=1<br />
Den tieferen mathematischen Sinn dieses Ausdrucks wollen wir <strong>an</strong> dieser Stelle allerdings<br />
nicht untersuchen.<br />
Die Laufvariable k<strong>an</strong>n <strong>an</strong> die jeweiligen Bedürfnissen des Problems <strong>an</strong>passt werden. Sie<br />
k<strong>an</strong>n beliebig umben<strong>an</strong>nt und sogar weiteren Tr<strong>an</strong>sformationen unterworfen werden (ähnlich<br />
<strong>der</strong> Substitutionsregel <strong>für</strong> Integrale), wenn dabei beachtet wird, dass sich das Ergebnis nicht<br />
än<strong>der</strong>t. So k<strong>an</strong>n etwa eine Indexverschiebung durchgeführt werden: Setze zum Beispiel<br />
i = j + 2 so gilt:<br />
9∑ 7∑<br />
a i =<br />
i=3<br />
j=1<br />
a j+2<br />
Wir haben dabei die neuen Grenzen <strong>für</strong> j durch Einsetzen berechnet<br />
untere Grenze: 3 = i = j + 2 ⇒ j = 1<br />
obere Grenze: 9 = i = j + 2 ⇒ j = 7<br />
und im allgemeinen Summ<strong>an</strong>den i durch j + 2 ersetzt.<br />
Nach Definition ist übrigens das Ergebnis einer allgemeinen Summe gleich 0, falls die<br />
untere Grenze größer als die obere Grenze ist.<br />
Es treten in <strong>der</strong> <strong>Mathematik</strong> natürlich nicht nur Summen variieren<strong>der</strong> Länge auf, auch<br />
<strong>für</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e Operationen, etwa Produkte, benötigt m<strong>an</strong> ein ähnliches Prinzip, und daher hat<br />
m<strong>an</strong> viele dem Summenzeichen entsprechende Zeichen eingeführt. So gibt es etwa das bereits<br />
in <strong>der</strong> Analysis wichtige Produktzeichen ( ∏ ) und noch weitere, etwa ⋃ , ⋂ , ⊙ , ⊕ , usw.,<br />
die in <strong>an</strong><strong>der</strong>en Bereichen <strong>der</strong> <strong>Mathematik</strong> ihre Rolle spielen.