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Skripten - an der Fakultät für Mathematik! - Universität Wien

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2.4. GLEICHUNGSUMFORMUNGEN IN BEWEISEN — STIL UND FALLEN 13<br />

Eine wesentliche Vereinfachung ist bei Summ<strong>an</strong>den spezieller Gestalt möglich, nämlich<br />

<strong>für</strong> sogen<strong>an</strong>nte Teleskopsummen:<br />

n∑<br />

(a i − a i−1 ) = a 1 − a 0 + a 2 − a 1 + a 3 − a 2 + · · · + a n−1 − a n−2 + a n − a n−1 = a n − a 0<br />

i=1<br />

Analog ergeben sich Teleskopprodukte:<br />

n∏ a i<br />

= a n<br />

a i−1 a 0<br />

i=1<br />

Zum Abschluss stellen wir noch eine weitere Verwendung des Summenzeichens vor (Analoges<br />

gilt natürlich auch <strong>für</strong> die verw<strong>an</strong>dten Zeichen). Der Ausdruck<br />

∑<br />

i∈I<br />

definiert eine Summe, die <strong>für</strong> jedes Element <strong>der</strong> Menge I einen Term enthält. (Wir verwenden<br />

hier den Mengenbegriff naiv, er wird im Kapitel 4 präzisiert.) Ähnlich wie zuvor wird im<br />

allgemeinen Summ<strong>an</strong>den die Laufvariable i jeweils durch das ausgewählte Element ersetzt.<br />

Diese Notation hat vor allem zwei Vorteile. Zum einen können auch ”<br />

unregelmäßige“ Indexmengen<br />

verwendet werden, und zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en bleibt die Anzahl <strong>der</strong> Indizes nicht auf endlich<br />

(o<strong>der</strong> abzählbar; vgl. 4.4 unten) viele beschränkt.<br />

Beispiel 2.3.2. Es gilt<br />

∑<br />

i∈{1,4,7,21}<br />

a i<br />

a 2 i = a2 1 + a2 4 + a2 7 + a2 21 .<br />

2.4. Gleichungsumformungen in Beweisen — Stil und Fallen<br />

2.4.1. Elementare Umformungen. Zunächst zur Schreib- und Sprechweise:<br />

Werden Ketten von Gleichungen unterein<strong>an</strong><strong>der</strong> geschrieben, so bedeutet das, dass die<br />

untere Gleichung aus <strong>der</strong> oberen folgt, d.h.: Wenn die obere Gleichung gilt, d<strong>an</strong>n gilt auch<br />

die untere.<br />

Beispiel 2.4.1. Betrachten wir die Ableitung<br />

3r 2 + 4r + 5 = −r 3 + r + 4 | + r 3 − r − 4<br />

r 3 + 3r 2 + 3r + 1 = 0<br />

(r + 1) 3 = 0 | √<br />

3<br />

r + 1 = 0 | − 1<br />

r = −1<br />

Sie ist, wie in <strong>der</strong> <strong>Mathematik</strong> üblich, von oben nach unten gültig. Das bedeutet, wenn wir<br />

Folgerungspfeile einführen, können wir die Implikationen hervorheben<br />

3r 2 + 4r + 5 = −r 3 + r + 4 | + r 3 − r − 4 ⇒<br />

r 3 + 3r 2 + 3r + 1 = 0<br />

⇒<br />

(r + 1) 3 = 0 | √ 3 ⇒<br />

r + 1 = 0 | − 1 ⇒<br />

r = −1<br />

und wenn wir alle Zwischenschritte weglassen, ergibt sich <strong>der</strong> logische Schluss<br />

3r 2 + 4r + 5 = −r 3 + r + 4 ⇒ r = −1.

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