Skripten - an der Fakultät für Mathematik! - Universität Wien
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4 1. EINLEITUNG<br />
Glie<strong>der</strong>n Sie ihren Beweis: Alle Beweise, die länger als etwa eine halbe Seite sind,<br />
sollten in Teilabschnitte unterteilt werden. Zerlegen Sie den Beweis in eine Reihe von Teilbehauptungen<br />
o<strong>der</strong> Fällen. Kennzeichnen Sie diese mit Einschüben wie Schritt 1:, Schritt 2:,<br />
bzw. Fall 1:, Fall 2:, etc. Achten Sie beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> Unterteilung in Fälle, dass Sie keinen<br />
Fall vergessen und führen Sie keine Fälle ein, die nicht geson<strong>der</strong>t beh<strong>an</strong>delt werden müssen.<br />
Kennzeichnen Sie den Schluss eines Beweises: Es ist äußerst ermüdend <strong>für</strong> einen<br />
Leser, wenn er sich nie sicher sein k<strong>an</strong>n, wo ein Beweis beginnt und wo er genau endet. Als<br />
Kennzeichen <strong>für</strong> das Ende eines Beweises dienen m<strong>an</strong>chmal Phrasen wie<br />
• Damit ist alles gezeigt. o<strong>der</strong><br />
• ...was wir behauptet hatten.<br />
und ähnliche Sätze. Das zwingt den Leser dazu, den Beweis bis zum Ende zu lesen und<br />
erschwert es, sich einen schnellen Überblick zu verschaffen, speziell wenn mehrere Resultate<br />
und Zwischentexte aufein<strong>an</strong><strong>der</strong> folgen. Übersichtlicher sind die St<strong>an</strong>dardabkürzungen<br />
• w.z.z.w — was zu zeigen war — o<strong>der</strong> die lateinische Vari<strong>an</strong>te<br />
• Q.E.D. (auch q.e.d. o<strong>der</strong> qed.) — quod erat demonstr<strong>an</strong>dum.<br />
In mo<strong>der</strong>nen Büchern hat sich das ökonomische Beweisabschlusszeichen, das meist am Ende<br />
<strong>der</strong> letzten Beweiszeile steht,<br />
... □<br />
durchgesetzt.<br />
Achten Sie im Verlauf <strong>der</strong> Vorlesung auf die Struktur <strong>der</strong> vorgetragenen Beweise, nehmen<br />
Sie diese als Beispiele und achten Sie auf die grau hinterlegten Textstellen, mit denen typische<br />
Redewendungen und die Struktur hervorgehoben werden.<br />
1.2. Schulstoff<br />
Parallel zu dieser Vorlesung werden wichtige Aspekte des AHS–Schulstoffs im Rahmen<br />
von Workshops wie<strong>der</strong>holt. Ein Großteil dieses Stoffes wird in nicht exakter Form vorgetragen.<br />
Die Darstellung orientiert sich am Lehrstoff, <strong>der</strong> <strong>für</strong> Realgymnasien vorgesehen ist.<br />
Die Wie<strong>der</strong>holung des Schulstoffs soll hauptsächlich dazu dienen, die Studierenden auf<br />
vorh<strong>an</strong>dene Wissenslücken hinzuweisen und die grundlegenden algorithmischen Fertigkeiten<br />
zu Beginn des Studiums nochmals darzustellen.<br />
Es seien alle Studierenden dazu <strong>an</strong>gehalten, den Schulstoff erneut<br />
zu lernen, denn die vollständige Beherrschung <strong>der</strong> dort vermittelten<br />
Fakten und Fertigkeiten wird im gesamten folgenden Studium<br />
kommentarlos vorausgesetzt werden.<br />
Fehler, auch Rechenfehler, <strong>der</strong>en Grundlage <strong>der</strong> Schulstoff ist,<br />
sind keine Kavaliersdelikte. Sie zählen bei Übungen und Prüfungen<br />
grundsätzlich als schwere Fehler und entwerten ein Beispiel<br />
vollständig.<br />
Arbeiten Sie also bei Prüfungen und Übungen sorgfältig und üben Sie den Schulstoff gut<br />
ein.<br />
Einige abschreckende Beispiele aus Prüfungen <strong>der</strong> jüngeren Verg<strong>an</strong>genheit, die im <strong>Mathematik</strong>studium<br />
nicht toleriert werden.<br />
• a + c = a+b<br />
b d<br />
. c+d . y+1<br />
• 3x+1<br />
3y+1 = x+1<br />
• (e x ) ′ = xe x−1 bei Ableitung nach x.<br />
• ∫ 1<br />
0 ex dx = e.