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Skripten - an der Fakultät für Mathematik! - Universität Wien

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KAPITEL 3<br />

Logik<br />

Dieses Kapitel h<strong>an</strong>delt von den Grundlagen <strong>der</strong> <strong>Mathematik</strong>. Grundlegendes über Booleschen<br />

Algebren sollte schon aus <strong>der</strong> Schule bek<strong>an</strong>nt sein. Versteht m<strong>an</strong> erst das Prinzip von<br />

Booleschen Algebren, so ist damit schon <strong>der</strong> erste Schritt zum Verständnis <strong>der</strong> Aussagenlogik<br />

get<strong>an</strong>. Wir erklären die grundlegenden Operationen Und, O<strong>der</strong> und die Negation sowie die<br />

Implikation und die Äquivalenz. Schließlich befassen wir uns mit Qu<strong>an</strong>toren und legen somit<br />

den Grundstein zur Einführung unserer ersten mathematische Struktur — <strong>der</strong> Mengen —<br />

in Kapitel 4.<br />

3.1. Boolesche Algebren<br />

In diesem Abschnitt wollen wir das Kapitel über Boolesche Algebren aus <strong>der</strong> Schule<br />

aufarbeiten. Es soll uns nicht dazu dienen, daraus die Grundlagen <strong>der</strong> <strong>Mathematik</strong> zu bauen<br />

(was im Prinzip möglich wäre), son<strong>der</strong>n lediglich die Grundoperation <strong>der</strong> Aussagenlogik<br />

motivieren. Wir beschränken uns dabei auf die Schaltalgebra, ein Konzept, das auch <strong>für</strong> das<br />

Verständnis <strong>der</strong> Informatik von großer Bedeutung ist.<br />

Elektronische (auch elektrische) Schaltungen bestehen aus elektrischen Leitungen und<br />

aus Schaltern. Jede Leitung k<strong>an</strong>n sich in zwei Zuständen befinden (Strom führend bzw. nicht<br />

Strom führend), so wie je<strong>der</strong> Schalter zwei Zustände (Stellungen) hat: ”<br />

Ein“ und ”<br />

Aus“.<br />

Mathematisch k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sowohl den Zust<strong>an</strong>d einer Leitung als auch die Stellung eines<br />

Schalters mit Hilfe einer Variable beschreiben, die zwei Werte <strong>an</strong>nehmen k<strong>an</strong>n: 0 o<strong>der</strong> 1.<br />

Eine solche Variable heißt binäre Variable.<br />

Mit Schaltern k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> steuern, ob Strom durch eine bestimmte Leitung fließt o<strong>der</strong><br />

nicht. Das heißt, die Schalterzustände steuern die Zustände von Leitungen. Schaltet m<strong>an</strong><br />

den Schalter ein, so lässt er den Strom passieren, und ergibt sich ein geschlossener Stromkreis,<br />

so fließt Strom durch die Leitung. In <strong>der</strong> Computertechnik wurden mit Hilfe von<br />

Tr<strong>an</strong>sitoren Schaltungen entwickelt, die wie elektronische Schalter funktionieren. Führt dort<br />

eine bestimmte Leitung A Strom, so verhält sie sich wie ein Schalter im Zust<strong>an</strong>d ”<br />

Ein“ <strong>für</strong><br />

eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e Leitung B. Fließt kein Strom durch Leitung A, so verhält sie sich wie ein Schalter<br />

im ”<br />

Aus“-Zust<strong>an</strong>d <strong>für</strong> Leitung B.<br />

Baut m<strong>an</strong> eine komplizierte Schaltung aus mehreren Schaltern, die durch Leitungen verbunden<br />

sind, so ist meist auf den ersten Blick nicht zu erkennen, welche Leitungen bei<br />

welchen Schalterstellungen Strom führen und welche nicht. M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n sich d<strong>an</strong>n einen Überblick<br />

verschaffen, indem m<strong>an</strong> so gen<strong>an</strong>nte Schaltwerttabellen aufstellt. An einigen einfachen<br />

Schaltungen sei das Prinzip demonstriert.<br />

(1) Setzt m<strong>an</strong> in einem Stromkreis wie in Abbildung 3.1 zwei Schalter hinterein<strong>an</strong><strong>der</strong>,<br />

bildet m<strong>an</strong> also eine Serienschaltung, und untersucht, w<strong>an</strong>n die Leitung Strom führt,<br />

erhält m<strong>an</strong> folgende Schaltwerttabelle. Die Bedeutung <strong>der</strong> Tabelle ist rechts d<strong>an</strong>eben<br />

noch einmal explizit erläutert.<br />

a b a ∧ b<br />

0 0 0<br />

0 1 0<br />

1 0 0<br />

1 1 1<br />

25<br />

0 ∧ 0 = 0<br />

0 ∧ 1 = 0<br />

1 ∧ 0 = 0<br />

1 ∧ 1 = 1

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