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Skripten - an der Fakultät für Mathematik! - Universität Wien

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38 3. LOGIK<br />

Nachdem wir beide Implikationen bewiesen haben, gilt die im Satz behauptete Äquivalenz.<br />

□<br />

G<strong>an</strong>z nebenbei schließt die ”<br />

Rückrichtung“ <strong>der</strong> Proposition mittels <strong>der</strong> Äquivalenz (¬p ⇒<br />

¬q) ⇔ (q ⇒ p) (Diese ist g<strong>an</strong>z einfach mittels Wahrheitstabellen nach zu weisen.) auch die<br />

(kleine) Lücke im Beweis von Theorem 3.2.4 (G<strong>an</strong>z ehrlich: Haben Sie diese bemerkt?).<br />

Hat m<strong>an</strong> mehr als zwei Aussagen, von denen m<strong>an</strong> die Äquivalenz zeigen möchte, etwa<br />

A, B und C, so k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> einen sogen<strong>an</strong>nten Zirkelschluss A ⇒ B, B ⇒ C, C ⇒ A<br />

durchführen, um die Äquivalenz <strong>der</strong> Aussagen sicher zu stellen. Vorsicht: Solche Zirkelschlüsse<br />

beweisen nur die Äquivalenz von Aussagen. Über <strong>der</strong>en Wahrheitswert wird durch<br />

solch einen Beweis nichts bek<strong>an</strong>nt.<br />

Interess<strong>an</strong>t ist noch die Verneinung einer Äquivalenz. Mit Hilfe <strong>der</strong> Wahrheitstabelle<br />

sehen wir nämlich ¬(p ⇔ q) = p⊻q, also p ist nicht äquivalent zu q“ ist gleichbedeutend mit<br />

”<br />

entwe<strong>der</strong> p o<strong>der</strong> q“. Umgekehrt ist natürlich die Verneinung einer Entwe<strong>der</strong>-O<strong>der</strong>-Aussage<br />

”<br />

eine Äquivalenz.<br />

3.2.3. Qu<strong>an</strong>toren. Viele mathematische Aussagen gelten <strong>für</strong> bestimmte o<strong>der</strong> auch alle<br />

Objekte einer ”<br />

Gattung“; diesen Formulierung wollen wir uns nun zuwenden.<br />

3.2.3.1. Der Allqu<strong>an</strong>tor (∀). Ein Großteil <strong>der</strong> mathematischen Theorien h<strong>an</strong>delt von<br />

Strukturen und Regeln. Ein Beispiel <strong>für</strong> Regeln sind Rechengesetze, die etwa <strong>für</strong> alle Objekte<br />

eine bestimmten Menge gelten. In diesem Fall verwenden wir das Zeichen ∀, den Allqu<strong>an</strong>tor.<br />

Die Formulierung ”<br />

∀x ∈ M :“ bedeutet ”<br />

Für alle x in M gilt...“.<br />

An<strong>der</strong>e Formulierung <strong>für</strong> dieselbe Zeichenfolge sind etwa<br />

• Für jedes x in M gilt...<br />

• Sei m ∈ M beliebig. D<strong>an</strong>n gilt...<br />

• Für eine beliebiges Element von M gilt...<br />

• Ist m ∈ M, d<strong>an</strong>n gilt...<br />

• Jedes Element aus M erfüllt...<br />

• Die Elemente von M erfüllen...<br />

• ∧ m ∈ M.<br />

Bezieht sich ein ∀ auf mehrere Variable auf einmal, so verwendet m<strong>an</strong> auch oft je zwei“, ”<br />

je drei“, ...<br />

”<br />

• Durch je zwei verschiedene Punkte P und Q geht genau eine Gerade.<br />

bedeutet ”<br />

Für jeden Punkt P und jeden Punkt Q ≠ P gibt es genau eine...“<br />

Der Unterschied zwischen ”<br />

alle“ und ”<br />

jedes“ besteht meist darin, dass ”<br />

<strong>für</strong> alle“ auf<br />

die Gesamtheit aller Objekte abzielt, während ”<br />

jedes“ ein beliebig herausgegriffenes Objekt<br />

meint:<br />

• Alle bijektiven Funktionen sind invertierbar.<br />

• Für jede bijektive Funktion f existiert die Umkehrfunktion, welche wir mit f −1<br />

bezeichnen.<br />

Merke: Um eine Allaussage zu wi<strong>der</strong>legen genügt die Angabe eines<br />

Gegenbeispieles.<br />

Behauptung: Alle ungeraden Zahlen sind Primzahlen. Dies ist natürlich<br />

falsch, denn die Zahl 9 = 3 · 3 ist eine ungerade Zahl, die keine Primzahl<br />

ist.

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