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Skripten - an der Fakultät für Mathematik! - Universität Wien

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92 5. GRUNDLEGENDE ALGEBRA<br />

(1) Für je zwei Elemente a, b ∈ Q ist sowohl a−b ∈ Q als auch, sofern b ≠ 0, ab −1 ∈ Q.<br />

(2) Für je drei Elemente a, b, c ∈ Q mit c ≠ 0 ist auch (a − b)c −1 ∈ Q.<br />

⊂Ê<br />

Beweis. Dies folgt aus Proposition 5.2.28 <strong>für</strong> (K, +) und (K, ·). Ferner beachte m<strong>an</strong>,<br />

dass (a − 0)c −1 = ac −1 und (a − b)1 −1 = a − b gelten.<br />

□<br />

Beispiel 5.4.11 (É[ √ 2]). Seien auf<br />

K = {a + b √ 2 | a, b ∈É} die folgenden Operationen definiert:<br />

(a 1 + b 1<br />

√<br />

2) ⊕ (a2 + b 2<br />

√<br />

2) = (a1 + a 2 ) + (b 1 + b 2 ) √ 2<br />

(a 1 + b 1<br />

√<br />

2) ⊗ (a2 + b 2<br />

√<br />

2) = (a1 a 2 + 2b 1 b 2 ) + (a 2 b 1 + a 1 b 2 ) √ 2.<br />

Bei genauerer Betrachtung sehen wir, dass ⊕ und ⊗ genau die vonÊererbten Operationen<br />

+ und · sind. Wir untersuchen also:<br />

und <strong>für</strong> (a 2 , b 2 ) ≠ (0, 0)<br />

(a 1 + b 1<br />

√<br />

2) − (a2 + b 2<br />

√<br />

2) = (a1 − a 2 ) + (b 1 − b 2 ) √ 2 ∈ K,<br />

√ √<br />

(a 1 + b 1 2)(a2 + b 2 2) −1 = a √<br />

1 + b 1 2<br />

√ = (a √ √<br />

1 + b 1 2)(a2 − b 2 2)<br />

=<br />

a 2 + b 2 2 a 2 2 − 2b 2 2<br />

= a 1a 2 − 2b 1 b 2<br />

a 2 2 − 2b2 2<br />

+ a 2b 1 − a 1 b 2<br />

√<br />

2.<br />

a 2 2 − 2b2 2<br />

Dieses Ergebnis liegt in K, sofern a 2 2 −2b2 2 ≠ 0 gilt. Dies ist aber wahr, da nicht beide a 2 und<br />

b 2 gleich Null sein dürfen. Darüber hinaus gilt noch, dass a 2 2 ≠ 2b2 2 sein muss, weil a 2 und b 2<br />

rational sind, √ 2 aber irrational ist. Daher sind die Voraussetzungen von Proposition 5.4.10<br />

erfüllt, und K ist in <strong>der</strong> Tat ein Unterkörper vonÊ. Wir schreiben auch K =É[ √ 2].<br />

Nach den Definitionen <strong>der</strong> Struktur und den Beispielen müssen wir uns ein weiteres<br />

Mal um die Abbildungen kümmern. Das Prinzip ist wie<strong>der</strong> dasselbe wie schon zuvor. Je<strong>der</strong><br />

Körper ist ein Ring mit zusätzlichen Eigenschaften, also ist ein Körperhomomorphismus —<br />

bitte raten! — genau, ein Ringhomomorphismus, <strong>der</strong> auch diese zusätzlichen Eigenschaften<br />

respektiert.<br />

Definition 5.4.12 (Körperhomomorphismus). Es seien (K, +, ·) und (K ′ , ⊕, ⊗) zwei<br />

Körper.<br />

(i) Ein Körperhomomorphismus ist ein Gruppenhomomorphismus f : (K, +) → (K ′ , ⊕),<br />

<strong>der</strong> auch noch ein Gruppenhomomorphismus f : (K \ {0}, ·) → (K ′ \ {0}, ⊗) ist.<br />

(ii) Ist f bijektiv, so nennt m<strong>an</strong> die Abbildung Körperisomorphismus und sagt, die beiden<br />

Körper K und K ′ sind isomorph.<br />

Beispiel 5.4.13. Definieren wir aufÉ×Édie Verknüpfungen<br />

(a 1 , a 2 ) + (b 1 , b 2 ) := (a 1 + b 1 , a 2 + b 2 )<br />

(a 1 , a 2 ) · (b 1 , b 2 ) := (a 1 b 1 + 2a 2 b 2 , a 1 b 2 + a 2 b 1 )<br />

d<strong>an</strong>n ist (É×É, +, ·) ein Körper.<br />

Wir überprüfen das, indem wir die Körperaxiome nachrechnen:

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