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Skripten - an der Fakultät für Mathematik! - Universität Wien

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4.3. ABBILDUNGEN 57<br />

4.3. Abbildungen<br />

Wie bereits früher erwähnt, besteht ein großer Teil <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen <strong>Mathematik</strong> in <strong>der</strong><br />

Analyse von Strukturen. Diese Strukturen bestehen aus Objekten und den Beziehungen<br />

zwischen diesen Objekten. Wir haben schon erwähnt, dass Mengen <strong>für</strong> die meisten Strukturen<br />

die Basis bilden. Die in diesem Abschnitt beh<strong>an</strong>delten Abbildungen sind neben den<br />

Relationen die Basis <strong>für</strong> die Beziehungen zwischen Objekten.<br />

Wegen <strong>der</strong> zentralen Bedeutung des Begriffs Abbildung bzw. Funktion (diese beiden<br />

Bezeichnungen werden synonym verwendet; siehe auch unten) werden wir zwei Definitionen<br />

geben. Wir beginnen mit <strong>der</strong> weniger abstrakten, die Ihnen sicherlich bek<strong>an</strong>nt vorkommen<br />

wird.<br />

Definition 4.3.1 (Funktion). Seien A und B Mengen.<br />

(i) Unter einer Funktion o<strong>der</strong> Abbildung f von A nach B verstehen wir eine Vorschrift,<br />

die jedem a ∈ A genau ein b ∈ B zuordnet.<br />

(ii) Das dem Element a zugeordnete Element b bezeichnen wir mit f(a) und nennen es<br />

den Wert <strong>der</strong> Funktion f <strong>an</strong> <strong>der</strong> Stelle a o<strong>der</strong> das das Bild von a unter f; a wird<br />

als Urbild von b unter f bezeichnet.<br />

(iii) Weiters wird A als Definitionsmenge o<strong>der</strong> -bereich von f bezeichnet und B als<br />

Zielmenge o<strong>der</strong> -bereich von f.<br />

WICHTIG: Zur Festlegung einer Funktion muß m<strong>an</strong> ausdrücklich Definitions- und<br />

Zielmenge <strong>an</strong>geben. Meist werden die Schreibweisen<br />

f : A → B o<strong>der</strong> A f −→ B<br />

verwendet. Die Angabe <strong>der</strong> Zuordnungsvorschrift alleine ist keinesfalls ausreichend (siehe<br />

auch Beispiel 4.3.10 unten)!<br />

Das Symbol<br />

a ↦→ f(a)<br />

drückt aus, dass die Funktion f dem Element a des Definitionsbereichs das Bild f(a) im<br />

Zielbereich zuordnet. Oft wird dieses Symbol auch zur Bezeichnung <strong>der</strong> Funktion selbst<br />

verwendet und m<strong>an</strong> spricht von <strong>der</strong> Funktion a ↦→ f(a)“ (lies: a geht über (in) f(a)). D<strong>an</strong>n<br />

”<br />

muss allerdings Definitions- und Zielbereich geson<strong>der</strong>t <strong>an</strong>gegeben werden.<br />

Die ausführlichste und genaueste →Ê<br />

Darstellung einer Funktion erfolgt durch die Notation<br />

→Ê<br />

f : A → B<br />

f : A → B<br />

bzw.<br />

a ↦→ f(a)<br />

f(a) = . . .<br />

Beispiel 4.3.2 (Funktionsschreibweise). Die Funktion, die je<strong>der</strong> nichtnegativen reellen<br />

Zahl ihre Quadratwurzel zuordnet schreiben wir<br />

f : [0, ∞[<br />

x ↦→<br />

√ f : [0, ∞[<br />

bzw.<br />

x<br />

f(x) = √ x.<br />

Einen Schönheitsfehler hat unserer Definition allerdings: sie beruht auf dem Wort ”<br />

Zuordnung“,<br />

das wir strenggenommen gar nicht definiert haben — obwohl in diesem Fall die<br />

alltagssprachliche Bedeutung den mathematsichen Inhalt sehr genau trifft. Dieses Problem<br />

können wir umgehen, indem wir eine rein mengentheoretische Definition des Funktionsbegriffs<br />

geben. Das ist unser nächstes Ziel.<br />

Nach unserer obigen Definition setzt eine Funktion f : A → B die Elemente a von A mit<br />

gewissen Elementen b = f(a) von B in Verbindung; fassen wir diese zu geordneten Paaren<br />

(a, b) zusammen, so folgt aus <strong>der</strong> Eindeutigkeit <strong>der</strong> Zuordnung, dass Paare mit gleichen<br />

ersten Komponenten gleiche zweite Komponenten besitzen, also bereits (als geordnetes Paar)

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