Stenografischer Bericht: 114. Sitzung - Deutscher Bundestag
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10478 <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 15. Wahlperiode – <strong>114.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Berlin, Donnerstag, den 17. Juni 2004<br />
(A) Das zeigen die Anträge, die heute eingebracht werden folgen mit ihren Wasserschutzpolizeien die gleiche Ziel- (C)<br />
wieder einmal sehr deutlich. Fangen wir mal mit dem richtung.<br />
Gemeinsamen an; das ist atmosphärisch einfach angenehmer.<br />
Ich will das noch einmal ausdrücklich betonen: Die<br />
Behörden der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, des<br />
Die deutschen Küstengewässer sind sicher. Das soll Bundesgrenzschutzes, des Zolls und des Fischereischut-<br />
auch so bleiben. Mit dem 11. September 2001 ergab sich zes arbeiten bereits heute mit großer Kompetenz. Die<br />
die Notwendigkeit, auch den Seeverkehr dem gestiege- Qualität dieser Arbeit wird auch von der Schifffahrt voll<br />
nen Sicherheitsbedürfnis anzupassen. Das setzt noch ef- anerkannt.<br />
fektivere Kontrollinstrumente voraus. Der vorliegende<br />
Antrag der Koalition weist einen guten Weg: Er bündelt<br />
im Einsatzfall alle Kräfte des Bundes und der Länder. Er<br />
stellt sie unter eine klare Führung mit kurzen Entscheidungswegen.<br />
Das ist der Kern unseres Anliegens.<br />
Die Behörden werden unterschiedlichsten Aufgaben<br />
und Anforderungen gerecht. Dafür verdienen sie unseren<br />
Respekt und unsere Anerkennung. Natürlich kann man<br />
selbst Gutes noch verbessern. Deshalb wird derzeit auch<br />
geprüft, ob und wie die gut funktionierende Zusammen-<br />
Wir können uns im Einsatzfall keine langen Komarbeit zwischen dem Koordinierungsverbund Küstenwapetenzgerangel<br />
und Abstimmungsrunden leisten. che und dem Havariekommando weiter optimiert wer-<br />
Genausowenig können wir uns jahrelange Diskussionen den kann. Wir sollten aber darauf achten, dass wir die<br />
um eine Verfassungsänderung leisten. Es geht um eine bewährten bestehenden Strukturen nicht zerschlagen,<br />
Modernisierung, es geht um eine Optimierung der nur weil unbedingt etwas verändert werden soll.<br />
Küstenwache. Aber wir müssen das Rad nicht neu erfinden.<br />
Deswegen ist der Antrag der Koalition doppelt<br />
wertvoll. Er weist einen Weg, die Küstenwache innerhalb<br />
der bestehenden Strukturen zu stärken. „Innerhalb<br />
der bestehenden Strukturen“ bedeutet vor allem, dass<br />
wir es uns ersparen, vorher langwierige Verfassungsfragen<br />
zu klären. Ganz einfach deshalb, weil es nicht sein<br />
muss. Das sollte eigentlich auch von der Opposition be-<br />
Dazu ist das Thema zu wichtig. Es geht um die Sicherheit<br />
der deutschen Küstengewässer. Die müssen wir<br />
dauerhaft gewährleisten. Lassen Sie uns das machen, indem<br />
wir die erforderlichen Einsatzstrukturen für den<br />
Notfall schaffen, ohne den Alltagsbetrieb auf den Kopf<br />
zu stellen.<br />
grüßt werden.<br />
Allerdings scheiden sich an dieser Frage in der CDU<br />
immer noch die Geister: Während die <strong>Bundestag</strong>sfrak-<br />
Anlage 5<br />
Zu Protokoll gegebene Reden<br />
(B)<br />
tion eine Grundgesetzänderung fordert, lehnt die Landesregierung<br />
in Niedersachsen sie strikt ab. Auf genau<br />
zur Beratung der Anträge:<br />
(D)<br />
solche Diskussionen müssen wir uns nicht einlassen. Wir – Wirtschaftliche und organisatorische Struk-<br />
kommen auf der Basis des geltenden Rechts zu ebenso turen der Deutschen Flugsicherung dauer-<br />
wirkungsvollen Ergebnissen. Alle notwendigen Maßhaft verbessern<br />
nahmen lassen sich im Rahmen der bestehenden Zuständigkeiten<br />
regeln. Mit dem Koordinierungsverbund Küstenwache<br />
und dem Havariekommando haben wir bereits<br />
erfolgreiche Einrichtungen, auf denen wir aufbauen können.<br />
Das wird Ihnen jeder, der sich das in Cuxhaven ein-<br />
– Erträge der Deutschen Flugsicherung (DFS)<br />
durch das QTE-Lease (US-Cross Border<br />
Leasing Transaction) vollständig bei der<br />
DFS als Eigenkapital belasten<br />
mal angesehen hat, gerne bestätigen. Es ist das erklärte<br />
Ziel der Bundesregierung, alle relevanten Einrichtungen<br />
(Tagesordnungspunkt 19a und b)<br />
unter einem Dach zusammenzubringen und sie in die<br />
Lage zu versetzen, im Alltagsbetrieb noch enger zusammenzuarbeiten.<br />
Hans-Günter Bruckmann (SPD): Der Luftverkehr<br />
war und ist eine Wachstumsbranche. Aber – und das haben<br />
der 11. September 2001 und die Krankheit SARS<br />
Jede Sonderlage erfordert eine schlagkräftige Organi- gezeigt – auch in Wachstumsbranchen gibt es nicht nur<br />
sation und unmissverständliche Führungs- und Entschei- kontinuierliche Zuwächse, sondern auch starke Schwandungsstrukturen.<br />
Im Ernstfall muss das jeweils zuständige kungen, auf die die Beteiligten im Bereich der Luftver-<br />
Ressort umfassende Kompetenzen und Weisungsbefugkehrswirtschaft angemessen reagieren können müssen.<br />
nisse haben. Bei einer Havarie führt der Leiter des Hava- Die wirtschaftlichen und organisatorischen Strukturen<br />
riekommandos, im Falle einer terroristischen Bedrohung der Deutschen Flugsicherung dauerhaft zu verbessern<br />
hat die Polizei das Sagen.<br />
und sie an die starken Veränderungen im Luftverkehr an-<br />
Das Kernstück der gemeinsamen Einrichtung wird<br />
das gemeinsame Führungs- und Lagezentrum. Als einzupassen<br />
ist die gemeinsame Zielsetzung des interfraktionellen<br />
Antrags.<br />
heitliche Informationsplattform gewährleistet es eine Veränderungen sind für die DFS nichts Neues: Die<br />
schnelle und angemessene Einsatzabwicklung. Die De- Geschichte der DFS ist eine Erfolgsstory des dauerhaftails<br />
werden derzeit von den beteiligten Ressorts erarbeiten Wandels. Das zeigt die Organisationsprivatisierung<br />
tet. Die Bundesregierung ist bereits mit den Ländern im der Bundesanstalt für Flugsicherung zur Deutschen<br />
Gespräch, um sie für eine Zusammenarbeit mit der Küs- Flugsicherung GmbH – DFS – zum 1. Januar 1993. Mit<br />
tenwache unter einem Dach zu gewinnen. Da können der zivil-militärischen Integration, 1994, der Beteiligung<br />
wir ganz optimistisch sein, denn die Küstenländer ver- an europäischen Projekten, ab 1996, dem DFS-Betriebs-