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Stenografischer Bericht: 114. Sitzung - Deutscher Bundestag

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10370 <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 15. Wahlperiode – <strong>114.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Berlin, Donnerstag, den 17. Juni 2004<br />

Gabriele Lösekrug-Möller<br />

(A) glauben, dass wir damit einen Schritt auf dem Weg zu CDU/CSU und des Abg. Dr. Karlheinz (C)<br />

noch mehr Bürgernähe machen. Wir nehmen diejenigen<br />

ernst, die mitgestalten wollen. Das ist ein vielleicht klei-<br />

Guttmacher [FDP])<br />

ner, aber, wie ich finde, ein guter und richtiger Schritt in<br />

die richtige Richtung.<br />

Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms:<br />

Das Wort hat der Kollege Günter Baumann von der<br />

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ CDU/CSU-Fraktion.<br />

DIE GRÜNEN)<br />

(Beifall bei der CDU/CSU – Andreas Scheuer<br />

Ich will nicht verhehlen, dass wir dabei viel Unterstützung<br />

haben. Das, was ich gerade beschrieben habe,<br />

[CDU/CSU]: Das ist ein guter Mann!)<br />

gibt es auch für das Petitionsrecht in der Bundesrepublik.<br />

Ich meine die Vereinigung zur Förderung des<br />

Petitionsrechts in der Demokratie e. V., die seit Jahren<br />

sehr aktiv ist und von uns geschätzt wird. Diese Vereinigung<br />

hat eine Fülle von Vorschlägen erarbeitet, was wir<br />

im Sinne einer bürgernahen Petitionsrechtsgestaltung<br />

ändern können. Wir haben uns erlaubt, zwei Vorschläge<br />

als Anregung aufzunehmen. Ich denke, das ist der richtige<br />

Weg. An dieser Stelle ein Dankeschön an diese Vereinigung.<br />

Wir als Parlament können froh sein, dass es<br />

Günter Baumann (CDU/CSU):<br />

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die wichtigste<br />

Botschaft, die wir heute den Menschen in<br />

Deutschland überbringen sollten, ist, dass wir bei mehr<br />

als 50 Prozent aller Petitionen etwas für die Menschen<br />

tun konnten. Es gab oft spürbare Verbesserungen. Wir<br />

haben nicht immer das maximale Ziel, aber meistens einen<br />

Kompromiss erreicht. Wir haben mehr als 50 Prozent<br />

der Menschen in irgendeiner Form geholfen.<br />

solche Zusammenschlüsse gibt, die uns daran erinnern: Art. 17 unseres Grundgesetzes – wir kennen ihn alle –<br />

Ihr seid schon ganz gut; an bestimmten Stellen könnt ihr lautet:<br />

(B)<br />

allerdings noch besser werden. – Dem wollen wir gerne<br />

nachkommen.<br />

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/<br />

DIE GRÜNEN)<br />

Mir bleibt nicht mehr allzu viel Redezeit, aber sie<br />

muss ausreichen, um ein Lob für die Zusammenarbeit<br />

der Petitionsausschüsse auf Bundes-, Länder- und europäischer<br />

Ebene auszusprechen. Ich denke, wir sind einen<br />

großen Schritt vorangekommen. Mein Dank gilt auch<br />

dem Vorsitzenden, der unsere Arbeit mit großem Nachdruck<br />

vorantreibt. Wir sind sehr stolz auf ihn und ich bedanke<br />

mich bei ihm herzlich.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des<br />

BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)<br />

Jedermann hat das Recht, sich … mit Beschwerden …<br />

an die Volksvertretung zu wenden.<br />

Dies haben letztes Jahr über 15 000 Bürger, Bürgerbewegungen<br />

und Vereinigungen getan. Es waren – das ist<br />

erstaunlich – über 8 000 aus den neuen Bundesländern.<br />

56 Prozent kamen somit aus den fünf neuen Ländern.<br />

Es ist aus meiner Sicht nicht verwunderlich, dass die<br />

Zahl der Petitionen im Jahre 2003 angestiegen ist. Ursachen<br />

sehe ich in der hohen Regelungsdichte und Bürokratie<br />

in Deutschland, in der hohen Arbeitslosigkeit, in<br />

der Rentenkürzung, in einer Vielzahl von ungelösten sozialen<br />

Problemen, in Schwierigkeiten bei der Umsetzung<br />

der Gesundheitsreform, die viele persönlich betroffen<br />

hat, und in der gesamten wirtschaftlichen Lage, die wir<br />

(D)<br />

Wir alle machen gut mit. Ich halte unseren Ausschuss<br />

wirklich für ein gutes Team. Wir sind sehr einsatzfreudig<br />

und sehr fleißig. Hin und wieder leisten wir uns einen<br />

zurzeit haben. Der Petitionsausschuss ist eine Art Seismograph,<br />

der die Sorgen und Nöte der Menschen in unserem<br />

Land widerspiegelt.<br />

parteipolitischen Schlagabtausch. Wenn ich mir die Rednerliste<br />

anschaue, vermute ich, dass auch diese Debatte<br />

davon nicht frei sein wird. Aber auch darauf freuen wir<br />

uns, weil die lebendige Debatte gut für die Petitionsarbeit<br />

ist.<br />

Aus unserer Sicht bedeutsame Petitionen werden besonders<br />

behandelt. Sie werden von uns zur Berücksichtigung<br />

überwiesen. Dies haben wir im letzten Jahr mit<br />

81 Petitionen getan.<br />

(Andreas Scheuer [CDU/CSU]: Haben Sie jemanden<br />

Bestimmten in Verdacht?)<br />

Ein Fall ist besonders erwähnenswert: Wir haben den<br />

Bürgern des oberbayerischen Ortes Valley geholfen, dass<br />

eine amerikanische Sendeanlage, die Belastungen für<br />

– Herr Scheuer, ich gehe jede Wette ein, dass das so ist. die Bürger erzeugte, abgeschaltet wurde.<br />

Weil gute Reden kluge Zitate zieren sollen, möchte Besondere Befugnisse des Petitionsausschusses sind<br />

ich mit einem solchen Zitat enden. Jean-Jacques für unsere Arbeit besonders wichtig. Dazu gehört zum<br />

Rousseau hat einmal gesagt: „Sobald einer über die Beispiel der Ortstermin, bei dem wir unmittelbar vor Ort<br />

Staatsangelegenheiten sagt ‚Was geht’s mich an?, muss mit den Betroffenen und Verantwortlichen über die Pro-<br />

man damit rechnen, dass der Staat verloren ist.“ Wir als bleme diskutieren können. Dies treibt manchmal ganz<br />

Mitglieder des Petitionsausschusses wissen uns mit allen besondere Blüten. Ich möchte von einem Beispiel be-<br />

Petenten und Petentinnen auf der richtigen Seite: der lerichten. So wurden unmittelbar vor einer Besichtigung<br />

bendigen Demokratie. Das finde ich gut so.<br />

von erheblichen Bergbauschäden im saarländischen<br />

Herzlichen Dank.<br />

Völklingen-Fürstenhausen im Auftrag des Bergbauunternehmens,<br />

bevor wir kamen, noch rasch Risse gekittet<br />

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ und die Häuser angestrichen. Uns sollten potemkinsche<br />

DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der Dörfer vorgeführt werden. Das kann man sich natürlich

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