Spezies- und gewebespezifischer Nachweis von bovinem ZNS ...
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Diskussion<br />
5.1.2 RT-PCR Systeme zum <strong>Nachweis</strong> <strong>von</strong> GFAP-mRNA<br />
In dieser Dissertation wurde die mRNA des GFAP nach Extraktion der Gesamt-RNA mittels<br />
RT-PCR nachgewiesen <strong>und</strong> als Marker für bovines <strong>ZNS</strong>-Gewebe verwendet (SEYBOLDT et<br />
al. 2003). Die RT-PCR gehört zu den indirekten <strong>Nachweis</strong>methoden für mRNA (JOHNSTON<br />
et al. 1997). Direkte Methoden zur Detektion <strong>von</strong> mRNA sind beispielsweise der Northern<br />
Blot oder die in-situ-Hybridisation. Die RT-PCR ist eine sehr sensitive Methode, um mRNA<br />
in geringen Konzentrationen über einen längeren Zeitraum zu detektieren (FITZPATRICK et<br />
al. 2001; YASOJIMA et al. 2001).<br />
Es wurden drei verschiedene RT-PCR-Systeme angewandt. Das erste System verwendete die<br />
Oligonukleotidprimer „GFAPforw“ <strong>und</strong> „GFAPrev“, die an die Exonregionen 3 <strong>und</strong> 4,<br />
welche das Intron 3 umgeben, binden <strong>und</strong> ein 168 bp großes Fragment der GFAP-mRNA<br />
amplifizieren. Da die verwendeten Primer jeweils in einem anderen Exonbereich binden, ist<br />
das entstehende 168 bp große GFAP-mRNA Amplifikat spezifisch für die mRNA. Signale,<br />
die <strong>von</strong> der DNA des GFAP Gens stammen, weisen eine Größe <strong>von</strong> 957 bp auf (SEYBOLDT<br />
et al. 2003). Somit kann auf eine Kontrolle zur Überprüfung einer möglichen DNA-<br />
Kontamination verzichtet werden. Bei Verwendung dieser RT-PCR konnte <strong>ZNS</strong>-Gewebe<br />
vom Rind in zerkleinerten Fleisch <strong>und</strong> in einem pasteurisierten Fleischerzeugnis sicher<br />
detektiert werden (s. Kapitel 2.4.5).<br />
In den hier vorgestellten Untersuchungen zur Detektion <strong>von</strong> porcinem <strong>ZNS</strong>-Gewebe in einem<br />
Fleischerzeugnis zeigte sich, dass bei Verwendung der PCR mit den Primern GFAPforw <strong>und</strong><br />
GFAPrev die <strong>Nachweis</strong>grenze über 5 % Gehirngewebebeimengung lag (s. Kapitel 4.2.2.1).<br />
Hinweise auf eine geringere <strong>Nachweis</strong>barkeit porciner GFAP-Sequenzen mit diesen Primern<br />
finden sich auch bei SEYBOLDT et al. (2003). Um an Sequenzinformationen der 168 bp<br />
großen Amplifikate der GFAP-mRNA für die RFLP zu gelangen <strong>und</strong> um für die Tierart<br />
Schwein sensitivere Primer auswählen zu können, wurde anhand der Sequenzinformationen<br />
der bovinen GFAP-mRNA eine weitere RT-PCR mit den Primern bGFAPw1 <strong>und</strong> bGFAPw2<br />
etabliert. Mit dieser RT-PCR wurde beim Rind ein Sequenzabschnitt der GFAP-mRNA <strong>von</strong><br />
399 bp Größe amplifiziert, der weiter in den Bereich der das Intron 3 umschließenden Exons<br />
3 <strong>und</strong> 4 reichte (Kapitel 4.3, Abb. 7). Diese RT-PCR führte auch bei den Tierarten Schwein /<br />
Wildschwein, Schaf, Pferd, Damwild, Rehwild <strong>und</strong> Rotwild zu einem 399bp großen<br />
Amplifikat.<br />
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