Spezies- und gewebespezifischer Nachweis von bovinem ZNS ...
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Wissenschaftliches Schrifttum<br />
vorgeschlagen, bei dem das Gehirn vorsichtig seziert <strong>und</strong> die Gewebeblöcke in flüssigen<br />
Stickstoff schockgefroren werden. Im gefrorenen Zustand wird die mRNA nicht geschädigt.<br />
So konnte bei einer Lagerung <strong>von</strong> bis zu 15 Jahren bei – 70°C kein Verlust an mRNA<br />
nachgewiesen werden (BURKE et al. 1991; LEONARD et al. 1993; EASTWOOD et al.<br />
1995; YASOJIMA et al. 2001). Bei bereits gefrorenen Geweben ist mRNA noch 1 – 2<br />
St<strong>und</strong>en nach dem Auftauen zuverlässig nachweisbar (YASOJIMA et al. 2001). Das<br />
postmortale Zeitintervall bis zur weiteren Verarbeitung des Gehirngewebes hat nur einen<br />
begrenzten Einfluss auf die mRNA- <strong>und</strong> Proteinintegrität (TAYLOR et al. 1986; HARRISON<br />
et al. 1995). In einer Studie <strong>von</strong> TROTTER et al. (2002) hatte die Lagerung <strong>von</strong><br />
Gehirngewebe für vier St<strong>und</strong>en bei Raumtemperatur, gefolgt <strong>von</strong> einer Kühlung bei 4°C über<br />
Nacht, kaum Einfluss auf die Stabilität oder Qualität der mRNA. In weiteren Studien konnte<br />
mRNA bei Raumtemperatur bis zu 48 St<strong>und</strong>en in humanen Geweben (ARAI et al. 1989;<br />
HARRISON et al. 1997; SCHRAMM et al. 1999; YASOJIMA et al. 2001) <strong>und</strong> bis zu<br />
96 St<strong>und</strong>en in bovinen Geweben des Reproduktionsapparates (FITZPATRICK et al. 2001)<br />
nachgewiesen werden. Bei kühler Lagerung bei 4°C bis zu 96 St<strong>und</strong>en ist in humanen<br />
Geweben noch mRNA nachweisbar (YASOJIMA et al. 2001). In zellarmen Geweben, wie<br />
z.B. Knorpel oder Sehnen, konnte mRNA noch bis zu 48 St<strong>und</strong>en bei Lagerung unter<br />
Raumtemperatur <strong>und</strong> bis zu 96 St<strong>und</strong>en bei kühler Lagerung (4°C) nachgewiesen werden<br />
(MARCHUK et al. 1998). LUKIW et al. (1990) zeigten in ihrer Studie, dass die mRNA <strong>von</strong><br />
HNF-L, GFAP, die eine Klasse <strong>von</strong> reichlich vorhandenen Proteinen repräsentieren, gefolgt<br />
<strong>von</strong> α-Tubulin <strong>und</strong> β-Aktin, postmortem lange Halbwertszeiten (HWZ) haben. Eine andere<br />
Studie zeigte, dass die mRNA <strong>von</strong> β-Globin eine HWZ <strong>von</strong> über 50 St<strong>und</strong>en hat (STOLLE u.<br />
BENZ 1988). Somit haben besonders gehirnspezifische <strong>und</strong> zytoskelettspezifische mRNA,<br />
deren Transkripte reichlich in der Zelle vorhanden sind, eine lange HWZ (JOHNSON et al.<br />
1986; LUKIW et al. 1990). mRNA ist somit noch zuverlässig in postmortalem Gehirngewebe<br />
mit langer Autolysezeit nachweisbar, unter der Voraussetzung, dass diese Gewebe noch nicht<br />
vollständig zersetzt sind. Der <strong>Nachweis</strong> der mRNA kann durch (a) einen spektrometrischen<br />
Assay, (b) in-situ-Hybridisation (WAKER u. MCNICOL 1992), (c) Visualisierung mittels<br />
Gel-Elektrophorese (BAHN et al. 2001), (d) Northernblot (FITZPATRICK et al. 2001;<br />
YASOJIMA et al. 2001) sowie (e) sehr genau durch die RT-PCR <strong>und</strong> cDNA-Synthese<br />
erfolgen (JOHNSTON et al. 1998; SCHRAMM et al. 1999; FITZPATRICK et al. 2001;<br />
YASOJIMA et al. 2001). Bei der Detektion der mRNA-Signale ist die RT-PCR eine sehr<br />
sensitive Methode, die mRNA noch nach langer Zeit detektieren kann. (FITZPATRICK et al.<br />
2001; YASOJIMA et al. 2001).<br />
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