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Spezies- und gewebespezifischer Nachweis von bovinem ZNS ...

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Wissenschaftliches Schrifttum<br />

die pathologische Form des Prion-Proteins (PrP SC ) unterscheiden. Die beiden Proteine haben<br />

die gleiche Aminosäuresequenz, aber eine unterschiedliche Konformation <strong>und</strong> chemische<br />

Eigenschaften. Im Gegensatz zu PrP C hat PrP SC einen höheren Anteil an β-Faltblatt-<br />

Strukturen (RIEK et al. 1998), ist wasserunlöslich <strong>und</strong> wird <strong>von</strong> Proteinase K nicht<br />

vollständig abgebaut. Es bleibt ein Rest <strong>von</strong> 27 – 30 kDa, den man auch Proteinase K-<br />

resistentes Prion-Protein (PrP RES ) nennt (PRUSINER 1992; COLLINGE et al. 1996; HILL et<br />

al. 1997). Bei der Krankheitsentstehung lagert sich PrP SC an der Zelloberfläche an PrP C an<br />

<strong>und</strong> verursacht eine Konformationsänderung der Sek<strong>und</strong>ärstruktur der Proteine. Somit wird<br />

aus PrP C ein PrP SC , das wiederum andere PrP C umwandeln kann (HORIUCHI u. CAUGHEY<br />

1999; JACKSON et al. 1999; CAUGHEY u. BARON 2002). Auch in-vitro ist es gelungen<br />

PrP C unter Zugabe <strong>von</strong> PrP SC zu PrP SC zu konvertieren (RAYMOND et al. 1997). PrP SC<br />

assoziiert in den Endolysosomen zu Fibrillen, die auch Scrapie-assoziierte Fibrillen (SAF)<br />

genannt werden (MERZ et al. 1981; PRUSINER 1983). Diese Amyloid-Plaque lagert sich in<br />

den Endolysosomen der Nervenzellen ab (COHEN et al. 1994) <strong>und</strong> führt über die<br />

Einschränkung des Zellstoffwechsels zum Zelltod. Histologisch sind konfluierende<br />

schwammartige Veränderungen im umgebenden Neuropil nachweisbar (PRUSINER 1995;<br />

CHAZOT et al. 1996; WILL et al. 1996). Dieser Prozess verläuft umso schneller, je ähnlicher<br />

PrP SC dem wirtseigenen PrP C ist (SCOTT et al. 1989, 1999; PRUSINER et al. 1990). Durch<br />

Glykolysierung entstehen drei Glykoformen <strong>von</strong> PrP. Mit den relativen Proportionen der drei<br />

Glykoformen zueinander <strong>und</strong> der Größe des unglykolysierten PrP RES Fragments im<br />

Westernblot, kann man die verschiedenen TSE-Agens-Stämme unterscheiden (COLLINGE et<br />

al. 1996; PARCHI et al. 1996; BRUCE et al. 1997; HILL et al. 1997; ASANTE et al. 2002).<br />

Die TSE-Erreger sind resistent gegenüber Prozessen, die Nukleinsäuren inaktivieren<br />

(PRUSINER et al. 1980; PRUSINER 1982). Prozesse, die Proteine inaktivieren, reduzieren<br />

bei PrP SC die Infektiosität, wie z.B. Behandlung mit hohen Proteinase K-Konzentrationen<br />

(PRUSINER 1983), SDS, Diethylpyrocarbonat, Guanidin-Thiocyanat <strong>und</strong> Harnstoff<br />

(KIMBERLIN u. WALKER 1978; PRUSINER et al. 1980, 1981; BROWN et al. 1986). Eine<br />

komplette Dekontamination erfolgt bei:<br />

(a) Autoklavieren bei 132°C für 1,5 St<strong>und</strong>en; (b) Behandlung mit 1 M Natriumhydroxid für 1<br />

St<strong>und</strong>e bei 20°C; (c) Behandlung mit Natriumhypochlorit (NaOCl, 2% Chlorit) für 1 St<strong>und</strong>e<br />

bei 20°C (ERNST u. RACE 1993; TAYLOR et al. 1994; DORMONT 2002a). Die in der<br />

Entscheidung 96/449/EG (EU 1996) festgeschriebene Methode zur Dekontamination ist die<br />

Erhitzung auf 133°C bei einem Druck <strong>von</strong> drei bar für 20 Minuten (TAYLOR et al. 1995).<br />

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