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Spezies- und gewebespezifischer Nachweis von bovinem ZNS ...

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Wissenschaftliches Schrifttum<br />

<strong>von</strong> Cornea (DUFFY et al. 1974) oder Dura mater (NISBET 1989), ungenügend sterilisierte<br />

Instrumente in der Neurochirurgie (WILL u. MATTHEWS 1982) <strong>und</strong> das Verabreichen <strong>von</strong><br />

Wachstumshormonen aus humanen Hypophysen (BROWN 1988). Die Diagnose der cCJD<br />

am lebenden Menschen basiert auf dem klinischen Erscheinungsbild sowie dem <strong>Nachweis</strong><br />

(a) charakteristischer Veränderungen im EEG (FEIDEN 1998; SCHICKER 1998), (b) der<br />

unspezifischen Hirnatrophie durch bildgebende Verfahren <strong>und</strong> (c) der Erhöhung bestimmter<br />

Proteingehalte im Liquor der Patienten, wie z. B. die Neuronen spezifische Enolase (NSE)<br />

<strong>und</strong> das 14.3.3-Protein (ZERR et al. 1995). Die endgültige Diagnose findet erst am toten<br />

Patienten histopathologisch anhand der Spongiose <strong>und</strong> Astrogliose in den tiefen kortikalen<br />

Schichten der Großhirnrinde sowie den plaqueartigen Ablagerungen der pathologischen Form<br />

des Prion-Proteins, die synaptisch oder perivakuolär auftreten, statt (BUDKA u.<br />

HAINFELLNER 1996; AGUZZI 2002).<br />

2.1.3.2 Kuru<br />

Kuru ist eine exotische Form der CJD, die bei der „Fore“-Urbevölkerung der nördlichen<br />

Provinzen Neu Guineas vorkommt. Das klinische Erscheinungsbild zeigt Tremor, progressive<br />

zerebelläre Ataxie <strong>und</strong> Demenz. Der Tod tritt nach drei Monaten bis drei Jahren ein. Ursache<br />

ist ein ritueller Kannibalismus, der bis in die fünfziger <strong>und</strong> sechziger Jahre des vergangenen<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts weit verbreitet war (GAJDUSEK u. ZIGAS 1957, 1959). Die Patienten<br />

infizieren sich auf dermalem, oralem <strong>und</strong> nasalem Wege (ALPERS u. GAJDUSEK 1965).<br />

2.1.3.3 Fatale Familiäre Insomnie (FFI)<br />

Die Fatale Familiäre Insomnie (FFI) ist eine sehr seltene Erkrankung, die 1986 erstmals bei<br />

einer norditalienischen Familie <strong>von</strong> LUGARESI beschrieben wurde (LUGARESI et al. 1986).<br />

Das Erkrankungsalter der Patienten liegt zwischen 40 <strong>und</strong> 60 Jahren. Symptomatisch kommt<br />

es zu Schlaflosigkeit, traumähnlichen Episoden <strong>und</strong> Gedächtnisschw<strong>und</strong> sowie zu autonomen<br />

<strong>und</strong> motorischen Störungen. Histopathologisch sind Ablagerungen der pathologischen Form<br />

des Prion-Proteins gering ausgeprägt oder fehlen ganz (AGUZZI 2002). Genetisch lässt sich<br />

bei allen Patienten an dem PrP-Gen an Position 178 eine Punktmutation nachweisen, bei der<br />

Aspartat zu Asparagin mutiert ist (PRUSINER 1998).<br />

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