Spezies- und gewebespezifischer Nachweis von bovinem ZNS ...
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Wissenschaftliches Schrifttum<br />
2.4 Methoden zur Detektion <strong>von</strong> <strong>ZNS</strong> in Fleisch- <strong>und</strong> Fleischerzeugnissen<br />
Als mögliche Markersubstanzen für das <strong>ZNS</strong>-Gewebe eignen sich Stoffwechselprodukte,<br />
Struktur- <strong>und</strong> Stoffwechselproteine sowie Produkte der gewebespezifischen Genexpression.<br />
Die Markersubstanzen sollten spezifisch für das <strong>ZNS</strong>-Gewebe, hitzestabil <strong>und</strong> für mögliche<br />
Detektions-Tests gut verfügbar sein. Zu den Stoffwechselprodukten, die als Marker für <strong>ZNS</strong><br />
eingesetzt werden, gehören (a) die Ner<strong>von</strong>säure, die zu den Glykosphingolipiden gehört <strong>und</strong><br />
in der weißen Substanz des <strong>ZNS</strong> zu finden ist (ANONYM 1994a) sowie (b) das Cholesterin,<br />
einem einwertigen hydroaromatischen Kohlenwasserstoff, der Baustein <strong>von</strong> Membranen ist<br />
<strong>und</strong> im Nervensystem besonders reichlich vorkommt (LÜCKER u. BÜLTE 1997). Die<br />
neuronenspezifische Enolase, die an der aeroben Glykolyse beteiligt ist <strong>und</strong> als γγ-Enolase im<br />
<strong>ZNS</strong> <strong>und</strong> in neuroendokrinen Zellen zu finden ist (LÜCKER et al. 1998), ist als Enzym am<br />
Stoffwechsel des <strong>ZNS</strong> beteiligt. Zu den Strukturproteinen gehören (a) die Gruppe der<br />
Intermediärfilamente in den Axonen, zu denen das GFAP, Vimentin, sowie Neurofilamente<br />
gehören (FUCHS u. CLEVELAND 1998), (b) das basische Myelinprotein, das Bestandteil<br />
des Myelins ist (LÜCKER et al. 2002a), (c) das Tau-Protein (AUPPERLE et al. 2002), das an<br />
die Mikrotubuli bindet sowie (d) das S100- <strong>und</strong> S100L-Protein (AUPPERLE et al. 2002). Bei<br />
den Zwischenprodukten der spezifischen Genexpression wird zur Zeit die mRNA der <strong>ZNS</strong>spezifischen<br />
Proteine GFAP (LANGE et al. 2002; SEYBOLDT et al., 2003) <strong>und</strong> basischen<br />
Myelinproteins (LANGE et al. 2002) genutzt.<br />
2.4.1 <strong>Nachweis</strong> <strong>ZNS</strong>-spezifischer Fettsäuren <strong>und</strong> Cholesterin<br />
2.4.1.1 Gaschromatographisch-massenspektrometrische Methode (GC-MS)<br />
Bei dieser Methode werden gehirnspezifische Fettsäureprofile mittels der<br />
Gaschromatographisch-massenspektrometrischen Methode (GC-MS) identifiziert<br />
(NIEDERER u. BOLLHALDER 2001). Nach Extraktion der Gesamtlipide <strong>und</strong> Aufreinigung<br />
durch Festphasenextraktion, findet eine säurekatalysierte Umesterung zu<br />
Fettsäuremethylestern (FAME) sowie Trennung, Identifizierung <strong>und</strong> Quantifizierung mittels<br />
GC-MS statt. Durch die charakteristischen Verhältnisse der cis- <strong>und</strong> trans-Isomeren der<br />
Ner<strong>von</strong>säure können die Tierarten Rind, Schaf <strong>und</strong> Schwein <strong>von</strong>einander unterschieden<br />
werden. In Referenzwürsten mit unbekanntem Nervengewebe ist die Tierartenunterscheidung<br />
bis zu einem <strong>ZNS</strong>-Gewebe-Anteil <strong>von</strong> 0,05 % möglich. Ohne Tierartenunterscheidung liegt<br />
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