Spezies- und gewebespezifischer Nachweis von bovinem ZNS ...
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Diskussion<br />
Kapitel 4.2.1.2). Die Untersuchungen zur Hitzestabilität der bovinen GFAP-mRNA in einem<br />
Fleischerzeugnis, das bei 100°C Wasserbadtemperatur hergestellt <strong>und</strong> bei dem eine maximale<br />
Kerntemperatur <strong>von</strong> 91°C für mindestens 20 Minuten erreicht wurde, haben gezeigt, dass der<br />
<strong>Nachweis</strong> der GFAP-mRNA in allen 75 mit Rindergehirn dotierten Proben bei allen<br />
Konzentrationsstufen möglich war (s. Kapitel 4.2.1.3).<br />
Das Auftreten <strong>von</strong> falsch negativen Ergebnissen bei den stark erhitzten Brühwürsten mit 95°C<br />
Brühtemperatur ist im Gegensatz zu Brühwürsten, die bei 100°C gegart wurden,<br />
möglicherweise mit der unterschiedlichen Rezeptur der hergestellten Bräte erklären.<br />
Brühwürste bis 95°C Brühtemperatur wurden mit Phosphat hergestellt. Die bei 100°C<br />
gegarten Brühwürste wurden ohne Phosphat, aber unter Zusatz <strong>von</strong> Milchpulver hergestellt (s.<br />
Kapitel 3.2.5.1). Somit ist denkbar, dass die Verwendung <strong>von</strong> Milcheiweiß, welches bei<br />
hohen Temperaturen die Proteinkonfigurationen festigt, möglicherweise auch eine schützende<br />
Wirkung auf die Stabilität der GFAP-mRNA in den bei 100°C Wassertemperatur erhitzten<br />
Brühwürsten hatte.<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass hier mRNA weit über den bisher in der Literatur angegebenen<br />
Zeitraum <strong>von</strong> bis zu 96 St<strong>und</strong>en (HARRISON et al. 1995; MARCHUK et al. 1998;<br />
FITZPATRICK et al. 2001; YASOJIMA et al. 2001) mittels RT-PCR nachweisbar war. Die<br />
oben bereits diskutierten Ursachen für die Stabilität der GFAP-mRNA in verschiedenen<br />
Geweben <strong>von</strong> Schwein <strong>und</strong> Schaf gegenüber hoher Temperatureinwirkung können auch beim<br />
<strong>Nachweis</strong> der bovinen GFAP-mRNA in Fleischerzeugnissen eine Ursache für die hohe<br />
postmortale Stabilität sein.<br />
5.3.2 Leberwurst mit <strong>bovinem</strong> <strong>ZNS</strong>-Gewebe<br />
Um den Einfluss <strong>von</strong> Fett <strong>und</strong> Enzymen aus Geweben, wie z.B. der Leber, auf den <strong>Nachweis</strong><br />
der GFAP-mRNA in Fleischerzeugnissen zu untersuchen, wurden Leberwürste hergestellt,<br />
die in den Konzentrationsstufen 0 %, 0,25 %, 0,5 %, 1 % <strong>und</strong> 5 % mit <strong>bovinem</strong><br />
Gehirngewebe dotiert waren. Von insgesamt 64 beprobten mit <strong>bovinem</strong> Gehirngewebe<br />
dotierten Leberwürsten waren zwei falsch negative Ergebnisse in der Konzentrationsstufe<br />
0,25 % aufgetreten. Auch in dieser Versuchsreihe konnte die GFAP-mRNA über einen<br />
Zeitraum <strong>von</strong> 35 bzw. 28 Tagen nachgewiesen werden (s. Kapitel 4.2.1.4).<br />
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