Spezies- und gewebespezifischer Nachweis von bovinem ZNS ...
Spezies- und gewebespezifischer Nachweis von bovinem ZNS ...
Spezies- und gewebespezifischer Nachweis von bovinem ZNS ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Diskussion<br />
Temperaturen zur Produktion <strong>von</strong> Stoffen führen, die GFAP-mRNA abbauen. In diesem<br />
Zusammenhang können auch Enzyme, RNA-Bindungsproteine oder andere Moleküle<br />
entstehen oder zerfallen, die zur Stabilität bzw. Abbau der GFAP-mRNA beitragen. Eine<br />
weitere mögliche Ursache ist der Zerfall der GFAP-mRNA in kleinere Fragmente, die <strong>von</strong> der<br />
verwendeten RT-PCR nicht mehr erfasst werden können. RAM et al. (1996) berichten in ihrer<br />
Arbeit <strong>von</strong> dem Zerfall der DNA des Cytochrom b Gens in Fragmente kleiner als 123 bp, der<br />
durch den Erhitzungsprozess bei der Konservenherstellung verursacht wurde. Somit kann es<br />
durchaus möglich sein, dass auch mRNA durch den Erhitzungsprozess bei der<br />
Konservenherstellung fragmentiert wird.<br />
Somit ist ein sicherer <strong>Nachweis</strong> der GFAP-mRNA über einen längeren Zeitraum mit der hier<br />
angewandten Methode in Vollkonserven nicht möglich.<br />
5.3.4 Brühwursterzeugnisse aus Rindfleisch mit <strong>bovinem</strong> PNS-Gewebe<br />
Der Gehalt <strong>von</strong> GFAP in peripheren Nervengewebe (PNS) ist mit 13,5 – 51 ng/mg im<br />
Vergleich zu Muskelgewebe (2,8 ng/mg GFAP-Gehalt) recht hoch (SCHMIDT et al. 1999)<br />
<strong>und</strong> könnte möglicherweise als falsch positives Signal bei der Detektion <strong>von</strong> Gehirngewebe in<br />
Fleisch <strong>und</strong> Fleischerzeugnissen auftreten. In Bezug auf den <strong>Nachweis</strong> des GFAP sind<br />
Untersuchungen zum Einfluss <strong>von</strong> PNS auf die Identifizierung <strong>von</strong> <strong>ZNS</strong>-Gewebe noch nicht<br />
durchgeführt worden. In den bisher veröffentlichten Untersuchungen wird da<strong>von</strong><br />
ausgegangen, dass das PNS-Gewebe im GFAP-ELISA (SCHMIDT et al. 2001) sowie im<br />
NSE-Westernblot (LÜCKER et al. 1998, 1999, 2000a,) erst bei sehr hoher Beimengung <strong>von</strong><br />
25 % bis 50 % in Fleischerzeugnissen ein falsch positives Ergebnis verursachen könnte<br />
(LÜCKER u. SCHLOTTERMÜLLER 2001a). Bei einem immunhistologischen <strong>Nachweis</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>ZNS</strong>-Gewebe konnte mit einem Antikörper gegen das Neurofilament auch PNS-Gewebe<br />
detektiert werden (AUPPERLE et al. 2002; LÜCKER et al. 2002a).<br />
In den eigenen Untersuchungen sollte aufgezeigt werden, inwieweit der <strong>Nachweis</strong> boviner<br />
GFAP-mRNA durch Beimengung <strong>von</strong> PNS-Gewebe beeinflusst wird. Um festzustellen, ab<br />
welcher Konzentration die Beimengung <strong>von</strong> PNS in Fleisch <strong>und</strong> Fleischerzeugnissen beim<br />
Rind einen falsch positiven <strong>Nachweis</strong> des <strong>ZNS</strong>-Gewebes ergeben kann, wurde natives PNS-<br />
Gewebe, erhitztes PNS-Gewebe sowie Brühwursterzeugnisse aus Rindfleisch untersucht, die<br />
mit bovinen PNS-Gewebe in den Konzentrationsabstufungen 0 %, 0,25 %, 0,5 %, 1 % <strong>und</strong> 5<br />
% dotiert waren <strong>und</strong> bei 75°C im Wasserbad erhitzt wurden (s. Kapitel 4.2.1.6). Lediglich die<br />
110