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Diplomarbeit zu Temelin & Melker Prozess - Plage

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elevanten EU-Staaten entsprechen müsse. Es gibt in der EU jedoch sehr<br />

unterschiedliche Standards. Das ist ein Resultat der Tatsache, dass dieser Bereich den<br />

Mitgliedsstaaten überlassen wurde. Es gibt wesentliche Unterschiede zwischen dem<br />

deutschen und dem französischen Verständnis von Sicherheitsstandards.<br />

Radko Pavlovec (Beauftragter des Landes Oberösterreich für grenznahe KKWs)<br />

bewertete die Vereinbarung positiv. Ebenso die Umweltsprecherin der Grünen<br />

Glawischnig, die die Vereinbarung einen Schritt in die richtige Richtung nannte. (SN,<br />

14.12.2000) Die Salzburger PLAGE bewertete das Abkommen skeptisch. Die<br />

Atomgegner sollten durch die Vereinbarung nur beruhigt werden; allein aus diesem<br />

Grund wäre Melk „inszeniert“ worden (Fellner, Interview, 21.07.2002).<br />

Tschechische Politiker zeigten sich weitgehend <strong>zu</strong>frieden mit den Ergebnissen von<br />

Melk. Einige tschechische Parlamentarier bemängelten jedoch die Verzögerung der<br />

kommerziellen Inbetriebnahme <strong>Temelin</strong>s (Radio Prag, 14.12.2000). Es wurden aber<br />

auch Stimmen laut, dass man einer UVP schon hätte längst <strong>zu</strong>stimmen sollen. Man hätte<br />

so die Eskalation der Situation von vornherein verhindern können. Vaclav Klaus zeigte<br />

sich naturgemäß überzeugt, dass die UVP keine bedeutenden Auswirkungen auf die<br />

Umwelt <strong>zu</strong>tage bringen würde (ebd.). Pavel Svoboda (US-DEU) fragte sich sogar,<br />

warum man <strong>zu</strong> dieser Lösung nicht schon früher gekommen war. Ähnliche Ansichten<br />

bekundete auch Libor Ambrozek (KDU-CSL). Er meinte, dass die Versprechungen<br />

Zemans im Grunde eine Selbstverständlichkeit wären. Diese beiden Aussagen wurden<br />

jedoch von Mitgliedern jener Parteien getätigt, die sich in der Vergangenheit eher gegen<br />

<strong>Temelin</strong> gewandt hatten. Der damalige Umweltminister Kuzwart (CSSD), der im<br />

Gegensatz <strong>zu</strong> seinem österreichischen Amtkollegen nicht an den Verhandlungen<br />

teilgenommen hatte, bezweifelte den Zeitplan für den Abschluss der UVP. Letztlich<br />

machte Kommissar Verheugen noch klar, dass die EK ein Verfahren gegen Österreich<br />

einleiten werde, wenn es <strong>zu</strong> weiteren Grenzblockaden käme.<br />

Mitte Jänner 2001 beschloss die tschechische Regierung die genaue Abwicklung der<br />

UVP. Auch in Österreich wurde man in Rahmen des laufenden <strong>Melker</strong> <strong>Prozess</strong>es aktiv.<br />

Im Februar wurde ein Vier-Parteien-Antrag <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng des <strong>Melker</strong> Protokolls<br />

eingebracht. Die Umweltsprecher der Regierungs- und Oppositionsparteien forderten<br />

die Bundesregierung auf, die Vereinbarungen vollständig <strong>zu</strong> realisieren und die UVP-<br />

Richtlinie der EU an<strong>zu</strong>wenden (Parlamentskorrespondenz, 13.02.2001). Außerdem<br />

wurde noch einmal die Position des Nationalrates vom September 2000 (siehe Kapitel<br />

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