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Diplomarbeit zu Temelin & Melker Prozess - Plage

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In der KDU-CSL findet man - neben der US-DEU – die meisten Gegner des KKW<br />

<strong>Temelin</strong> (Nebesar, Interview, 09.09.2003). Allerdings gibt es auch dort Politiker, die<br />

sich für <strong>Temelin</strong> aussprechen. Ein <strong>Temelin</strong> Gegner ist der jetzige Umweltminister<br />

Ambrozek. In einer Ausgabe der Pravda vom Juli 2002 betont er, dass <strong>Temelin</strong> das<br />

letzte KKW Tschechiens sein wird. So gibt er eine klare Linie für die <strong>zu</strong>künftige<br />

Atompolitik des Landes vor (Magistrat Wien 2002).<br />

Die KDU-CSL hat einige klare energiepolitische Ziele formuliert, die hier kurz<br />

vorgestellt werden sollen. Erstens spricht sich die Partei für faire Energiepreise aus. Das<br />

ist beinahe bei allen tschechischen Parteien ein Thema. Der Grund dafür ist der enorm<br />

hohe Strompreis, den die Tschechen zahlen, wohingegen der Strom nach Deutschland<br />

und Italien <strong>zu</strong> einem wesentlich geringeren Preis exportiert wird. Obwohl die<br />

Verwendung verschiedener Stromspannungsleitungen für das Inland und den Export<br />

einen direkten Vergleich erschweren, ergibt sich am Ende trotzdem eine Preisdifferenz,<br />

die <strong>zu</strong>lasten des tschechischen Stromzahlers geht. Weiters befürwortet die Partei die<br />

Privatisierung von CEZ und der lokalen Verteiler-EVUs, was jedoch inzwischen obsolet<br />

ist; CEZ hat sich mit eben diesen regionalen EVUs kürzlich <strong>zu</strong>r „CEZ-Gruppe“<br />

<strong>zu</strong>sammengeschlossen hat und ist nun ein einziger Konzern. Die Partei setzt sich auch<br />

stark für die Entwicklung einer nachhaltigen Energiepolitik Tschechiens ein. <strong>Temelin</strong><br />

soll fertig gestellt und schrittweise modernisiert werden. Die Kohlekraftwerke im<br />

Norden sollen effektiver und umweltfreundlicher gestaltet werden. Die Partei sieht die<br />

energiepolitische Zukunft Tschechiens in der Nut<strong>zu</strong>ng von Gas und Kohle. Sie schließt<br />

auch den Bau neuer Kohlekraftwerke nicht aus (KDU-CSL 1998 b). (KDU-CSL 1998<br />

a)<br />

Im Wahlprogramm von 1998 (KDU-CSL 1998 b) setzt die Partei auf die Steigerung der<br />

Energieeffizienz um den Bau weiterer Kraftwerke <strong>zu</strong> vermeiden. Die beiden KKWs in<br />

Tschechien sollen modernisiert werden bzw. ersetzt, falls sie nicht effektiv arbeiten. Die<br />

Auswirkungen der KKWs auf die Umwelt sollen soweit wie möglich minimiert werden,<br />

und die Produktion von Strom und Wärme in KKWs sollte verbunden werden.<br />

Die Partei stellte an CEZ und die Zulieferfirmen (Skoda) eine Bedingungen in Be<strong>zu</strong>g<br />

auf die Zeit und die Kosten, die <strong>Temelin</strong> noch verbrauchen darf. Die Kosten- und<br />

Zeitüberschreitungen sollten endgültig der Vergangenheit angehören. Bevor <strong>Temelin</strong><br />

endgültig in Betrieb geht, fordert die KDU-CSL eine internationale Anhörung in Be<strong>zu</strong>g<br />

auf die Sicherheit des KKWs.<br />

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