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Diplomarbeit zu Temelin & Melker Prozess - Plage

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Europa gehöre. Er sprach einen durchaus heiklen Punkt an, als er auf die 12 weiteren als<br />

unsicher geltenden KKWs in Österreichs Nachbarschaft <strong>zu</strong> sprechen kam (ebd.). Dieser<br />

Einwand zeigte das tschechische Unverständnis, warum sich Österreich ausgerechnet<br />

auf <strong>Temelin</strong> konzentriert, wenn es an Österreichs Grenzen weitere gefährliche KKWs<br />

gibt.<br />

Einen Tag vor Beginn der Verhandlungen hatte das tschechische Kabinett sich dann auf<br />

eine Resolution geeinigt, auf deren Grundlage die Verhandlungen mit Österreich in<br />

Brüssel geführt werden konnten. Diese Einigung hatte sich teils schwierig gestaltet, da<br />

es innerhalb des Kabinetts unterschiedliche Auffassungen gab, wie weit man den<br />

Österreichern bei den Verhandlungen entgegenkommen dürfte. Industrieminister Gregr<br />

(CSSD) meinte, dass die Tschechische Republik alle Auflagen erfüllte hätte, und andere<br />

Zugeständnisse an Wien wären völlig inakzeptabel (Der Standard, 29.11.2001).<br />

Im Vorfeld war die wichtigste Frage, ob die Vereinbarung rechtlich bindend würde. Der<br />

Klubobmann der ÖVP Khol fasste das Ziel der Verhandlungen folgendermaßen<br />

<strong>zu</strong>sammen: Forderung nach rechtlich verbindlichen Sicherheitsstandards, Klärung der<br />

UVP, Festlegung eines Szenario für den Ausstieg aus der Kernenergie (Der Standard,<br />

29.11.2001). Bei der SPÖ sah man <strong>zu</strong> diesem Zeitpunkt keine Grundlage für den<br />

Abschluss des Energiekapitels, da die Null-Option noch nicht befriedigend<br />

durchgerechnet worden war (Der Standard, 29.11.2001). Sowohl die österreichischen<br />

als auch die tschechischen Parteien spekulierten über die Ergebnisse des <strong>Temelin</strong>-<br />

Gipfels im Vorfeld. Aus Sicht der EU und der Tschechischen Republik ging es vor<br />

allem darum den <strong>Melker</strong> <strong>Prozess</strong> abschließen <strong>zu</strong> können, und in Folge das<br />

Energiekapitel der Beitrittsverhandlungen. Für Österreich stand die Lösung der offenen<br />

Sicherheitsfragen des KKWs im Vordergrund.<br />

Letztendlich wurden dann am 30. November 2001 die Ergebnisse der Verhandlungen<br />

(„Schlussfolgerungen des <strong>Melker</strong> <strong>Prozess</strong>es und das Follow-up“) bekannt:<br />

Die Tschechische Republik verpflichtete sich, die von Österreich geforderten<br />

Sicherheitsvor-kehrungen noch vor der kommerziellen Inbetriebnahme <strong>Temelin</strong>s<br />

um<strong>zu</strong>setzen. Darüber hinaus mussten ebenso die in der UVP aufgedeckten<br />

Mängel behoben werden.<br />

Es wurde ein verbesserter Informationsaustausch vereinbart.<br />

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