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Diplomarbeit zu Temelin & Melker Prozess - Plage

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kamen sie <strong>zu</strong> dem Schluss, dass das KKW <strong>Temelin</strong> unsicher und unwirtschaftlich sei<br />

und sein werde. (OÖN, 04.12.1997)<br />

Mit Ende des Jahres 1997 war die Regierung Klaus <strong>zu</strong>rückgetreten. Die Regierungsgeschäfte<br />

bis <strong>zu</strong> den Wahlen Mitte 1998 übernahm eine Interimsregierung. Der<br />

Vorsitzende der tschechischen Sozialdemokraten und Parlamentsvorsitzende Zeman<br />

kündigte im Falle eines Sieges seiner Partei bei den Wahlen eine genaue Prüfung<br />

<strong>Temelin</strong>s an. Petra Buzkova meinte, dass das Festlegen ihrer Partei gegen <strong>Temelin</strong> nur<br />

eine Frage der Zeit sei. Der neue Umweltminister Bursik (CSSD) sprach sich ebenfalls<br />

für eine Überprüfung <strong>Temelin</strong>s aus. Österreich erwartete sich <strong>zu</strong> diesem Zeitpunkt eine<br />

Verbesserung der Gesprächsbasis im Falle eines Sieges der CSSD.<br />

Aufgrund eines Landtagsbeschlusses des Landes Oberösterreich wurde im März 1998<br />

Radko Pavlovec als offizieller Vertreter der Landesregierung in Atomfragen bestellt.<br />

Als seine Hauptaufgaben wurden die Information und die Organisation des<br />

Widerstandes in Tschechien umrissen.<br />

Das Zwischenlager in Dukovany war die nächste Herausforderung für die IBV, da<br />

Einsprüche nur über in Tschechien registrierte Vereinigungen eingebracht werden<br />

konnten. Im Namen der IBV wurden zwei Millionen Einwendungen eingebracht. Über<br />

die IBV hatten auch das Land Oberösterreich und die Stadt Linz ihre Bedenken<br />

eingebracht. In Tschechien wurde die UVP bereits eingeleitet. In der ersten Phase - 30<br />

Tage - hatten die Anrainergemeinden die Möglichkeit Einspruch <strong>zu</strong> erheben.<br />

Bundeskanzler Klima und Konsumentenschutzministerin Prammer (SPÖ) stellten in<br />

Gesprächen mit dem tschechischen Premier Tosovsky und dem tschechischen<br />

Umweltminister den Standpunkt Österreichs klar. In der zweiten Phase – 50 Tage –<br />

konnten institutionelle Stellungnahmen eingereicht werden. Diese Möglichkeit hatte der<br />

Bundeskanzler bei den Gesprächen angekündigt und diese wurde auch wahrgenommen.<br />

(Klima 1998, 29) Allerdings – wie bereits erwähnt – hatte Tschechien die Espoo<br />

Konvention noch nicht ratifiziert, und daher waren die offiziellen österreichischen<br />

Einwendungen vom guten Willen der tschechischen Regierung abhängig.<br />

Die Grünen hatten im Vorfeld die Politik des Kabinetts Klima heftig kritisiert, und an<br />

das Engagement des ehemaligen Bundeskanzlers Vranitzky und dessen Umweltminister<br />

erinnert.<br />

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