Diplomarbeit zu Temelin & Melker Prozess - Plage
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scheidung über ein KKW sicherlich negativ ausfallen würde. Jedoch stellte er sich<br />
hinter die tschechische Regierung, gab aber bekannt, dass kein nukleares Ausbauprogramm<br />
über dieses Projekt hinaus bestehe. (OÖN, 16.03.1993) Havel versicherte<br />
noch, dass internationale Inspektoren in <strong>Temelin</strong> willkommen seien.<br />
Die Grünen forderten eine Intervention bei der amerikanischen Regierung um <strong>zu</strong><br />
erreichen, dass die amerikanische Export-Import Bank (EXIM) keine Ausfallshaftung<br />
für den Westinghouse Konzern übernähme. Die Export-Import Bank ist eine<br />
Regierungsbank und entspricht der österreichischen Kontrollbank.<br />
Damit war es also im März 1993 nach langen Verzögerungen <strong>zu</strong> einer endgültigen<br />
Entscheidung für <strong>Temelin</strong> gekommen. Der nächste Ansatzpunkt für Österreich war nun<br />
die Verhinderung der Kredit<strong>zu</strong>sage durch die EXIM Bank. Die EXIM Bank sollte eine<br />
Ausfallshaftung in der Höhe von 85 % für CEZ übernehmen. Die restlichen 15 %<br />
sollten von der tschechischen Regierung garantiert werden. Dies war notwendig<br />
geworden, weil CEZ die Zahlung nicht garantieren konnte, und Westinghouse<br />
ansonsten nicht in den Vertrag eingestiegen wäre. Die Firma Westinghouse hatte den<br />
Auftrag erhalten <strong>Temelin</strong> nach westlichen Standards auf<strong>zu</strong>rüsten. Die Vergabe eines<br />
Kredites der EXIM Bank an CEZ hing von der Entscheidung eines Ausschusses im<br />
amerikanischen Kongress ab. Dieser Ausschuss wollte vor einer endgültigen Zusage<br />
jedoch die Frage des Einflusses des KKWs auf die Umwelt geklärt haben. (Scharinger<br />
1993, 2) Hier ergab sich für die österreichischen Verantwortlichen eine neue Chance,<br />
<strong>Temelin</strong> noch <strong>zu</strong> verhindern. Es war noch nie vorgekommen, dass ein Projekt, das die<br />
Zustimmung der EXIM Bank bekommen hatte, anschließend vom Kongress verworfen<br />
worden war. Trotzdem konzentrierte man die Bemühung nun vollständig darauf.<br />
Tschechien bemühte sich für den Weiterbau <strong>Temelin</strong>s um internationale Kredite. Der<br />
amerikanische Senat lehnte jedoch – unabhängig von den Bemühungen um die EXIM<br />
Kreditvergabe - einen Kreditantrag der tschechischen Regierung <strong>zu</strong>r Finanzierung des<br />
Projektes im Oktober 1993 ab. Daraufhin gab man in Prag ein Umweltgutachten in<br />
Auftrag, dass die Bedenken zerstreuen sollte. (OÖN, 02.10.1993)<br />
Doch auch in Österreich blieb man nicht untätig. Die Grüne Abgeordnete Langthaler<br />
hatte Ende September 1993 Gespräche mit Vertretern des Kongresses geführt.<br />
Amerikanische Umweltschutzgruppen hatten die Verantwortlichen im Kongress bereits<br />
über die Gefährlichkeit von <strong>Temelin</strong> informiert. Außerdem hatten amerikanische<br />
Umweltschützer kritisiert, dass bisher noch keine UVP gemacht worden war, eben so<br />
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