25.06.2014 Aufrufe

Diplomarbeit zu Temelin & Melker Prozess - Plage

Diplomarbeit zu Temelin & Melker Prozess - Plage

Diplomarbeit zu Temelin & Melker Prozess - Plage

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Währenddessen hatte die slowakische Regierung den Weiterbau des KKWs Mochovce<br />

beschlossen, und Bohunice sollte bis 2006 in Betrieb bleiben (ebd.).<br />

In Folge wurde die Diskussion um das Zwischenlager bis Ende des Jahres wegen der<br />

bevorstehenden Entscheidung um <strong>Temelin</strong> aus den Medien gedrängt. Erst im November<br />

1992 gab es von österreichischer Seite wieder Grund <strong>zu</strong> hoffen, da man in Tschechien<br />

ein Gesetz verabschiedet hatte, dass eine grenzüberschreitende UVP möglich machte<br />

(OÖN, 02.11.1992). Das öffentliche Verfahren über eine UVP begann, und die<br />

Atomgegner beider Länder fühlten sich in ihren Bemühungen bestärkt. Der Ansatzpunkt<br />

für die österreichischen Interventionen war ein Passus im Gesetzestext, wonach die<br />

Espoo Konvention anerkannt würde, die UVPs im grenzüberschreitenden Rahmen<br />

möglich macht.<br />

Während jedoch Einwände von österreichischer Seite gegen das überirdische<br />

Zwischenlager eingebracht wurden, plante man in Dukovany bereits die Kapazität des<br />

bestehenden unterirdischen Abklingbeckens <strong>zu</strong> vergrößern – ohne ein<br />

Bewilligungsverfahren (OÖN, 01.12.1992). Kurz vor Weihnachten 1992 bekam<br />

Österreich vom tschechischen Umweltminister Benda (KDS) die Zusage <strong>zu</strong>r Teilnahme<br />

an der UVP. Noch bis Ende des Jahres - also etwas mehr als eine Woche - sollte die<br />

österreichische Umweltministerin Rauch-Kallat (ÖVP) drei Experten nominieren<br />

(OÖN, 22.12.1992), die die österreichischen Einwände formulieren sollten. So hoffte<br />

auch der Bürgermeister von Dukovany, Jonas, auf fachliche Hilfe aus Österreich,<br />

jedoch gab er <strong>zu</strong> bedenken, dass Experten aus Österreich „(…) nicht immer ganz ernst<br />

genommen werden.“ (Jonas 1993, in: SN, 09.01.1993). Der Grund dafür sei scheinbar<br />

die Tatsache, dass die Wissenschaftler aus einem Land kämen, das die Kernenergie<br />

eindeutig ablehne (ebd.). Darüber hinaus war der Verhandlungsleiter der UVP auch<br />

Vorstandsmitglied von CEZ (Der Standard, 08.02.1993).<br />

Nachdem während des ganzen Jahres österreichische Proteste gegen das geplante<br />

Zwischenlager in Dukovany erfolglos geblieben waren, wolle die tschechische<br />

Regierung das Projekt Ende 1993 so schnell wie möglich abschließen. Im Dezember<br />

1993 beeilte man sich das Genehmigungsverfahren für das Zwischenlager in Dukovany<br />

mit der letzten Bauverhandlung schnell ab<strong>zu</strong>schließen. Wie erwähnt wurde, hatte<br />

Umweltministerin Rauch-Kallat ein Jahr <strong>zu</strong>vor die Entsendung von drei Experten<br />

angekündigt, da Österreich die Beteiligung an der UVP für Dukovany <strong>zu</strong>gesagt worden<br />

war. Die österreichische Parteienstellung an den Verhandlungen <strong>zu</strong>r UVP kam jedoch<br />

73

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!