Diplomarbeit zu Temelin & Melker Prozess - Plage
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Wirtschaft wurde der Stromkonzern CEZ in mehrere regionale EVUs zerschlagen. Die<br />
bestehenden Kraftwerke, seien es nun Kohle-, Kern- oder Wasserkraftwerke, blieben<br />
jedoch in Händen von CEZ.<br />
Noch Anfang der 1990er Jahre war die Zustimmung <strong>zu</strong>r Kernenergie in der CSSR<br />
relativ hoch. Der Grund dafür war einerseits die immense Umweltverschmut<strong>zu</strong>ng durch<br />
die Kohlereviere im Norden, andererseits war vermutlich der Informationsstand der<br />
Bevölkerung über die Risiken der Kernenergie ungenügend. Aber auch heute ist das<br />
Verhältnis von Atombefürwortern <strong>zu</strong> Gegnern relativ konstant bei ca. 6:4 (Nebesar,<br />
Strasky, Interviews, 2003).<br />
4.2. Die Parteien<br />
4.2.1. Die Tschechische Sozialdemokratische Partei<br />
Die CSSD ist seit Mitte 1998 an der Regierung, und war vorher – seit 1992 – in<br />
Opposition. Der Vorsitzende der Partei und gleichzeitig Premierminister ist Vladimir<br />
Spidla; er ersetzte Milos Zeman an der Spitze der Partei und als Premier. Die CSSD ist<br />
seit den Wahlen im Juni 2002 mit der tschechischen Volkspartei (KDU-CSL) und der<br />
Freiheitsunion (UD-DEU) in einer Koalition. In der vorhergehenden Legislaturperiode<br />
bildete die CSSD eine Minderheitsregierung. Die geschah unter Duldung der ODS mit<br />
Hilfe eines „Oppositionsvertrages“, der jedoch teils heftig kritisiert wurde; unter<br />
anderem vom damaligen tschechischen Präsidenten Vaclav Havel (OF). (Radio Prag<br />
2002 a)<br />
Die Partei stellt in der aktuellen Regierung den Industrieminister – Milan Urban.<br />
Was nun die Haltung der CSSD <strong>zu</strong>r Kernenergie angeht, so ist diese durchaus<br />
ambivalent. Grundsätzliche energiepolitische Ziele der Partei sind eine Senkung des<br />
Energieverbrauchs bei Privathaushalten und Firmen, die Nut<strong>zu</strong>ng von<br />
umweltfreundlichen Ressourcen und Technologien und, soweit ökonomisch vertretbar,<br />
die Nut<strong>zu</strong>ng von erneuerbaren Energiequellen. (CSSD 2000)<br />
Der jetzige Premier Spidla gehörte anfangs <strong>zu</strong> den <strong>Temelin</strong> Gegnern. Er selbst hat eine<br />
„grüne“ Vergangenheit. Spidla war Mitglied des tschechoslowakischen Naturschutzbundes,<br />
der vor der Wende sehr aktiv war. Sie sprachen sich <strong>zu</strong>m Beispiel gegen den<br />
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