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Diplomarbeit zu Temelin & Melker Prozess - Plage

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Der tschechische Umweltminister Bursik (CSSD) kündigte an, dass er der Regierung<br />

bis <strong>zu</strong> den Wahlen Alternativen <strong>zu</strong> <strong>Temelin</strong> vorlegen werde. Der österreichische<br />

Umweltminister Bartenstein betonte im Vorfeld einer OECD-Umweltministerkonferenz,<br />

dass die Einhaltung westlicher Sicherheitsstandards in <strong>Temelin</strong> eine<br />

wesentliche Rolle bei den Beitrittsverhandlungen spielen werde. (SN, 03.04.1998)<br />

Bursik wies weiter auf die enormen Energiesparpotentiale in Tschechien hin. Der<br />

Minister kündigte weiters an, dass man sich auf einen eventuellen Baustopp in <strong>Temelin</strong><br />

vorbereiten müsse. Am Rande dieser OECD Konferenz einigten sich Bursik und<br />

Bartenstein auf ein gemeinsames Kommuniqué <strong>zu</strong>r Atompolitik. (ebd.) Auch das<br />

tschechische Industrieministerium ließ den Ausstieg aus dem Projekt <strong>Temelin</strong> prüfen.<br />

Die Kosten- und Zeitüberschreitungen begannen die Verantwortlichen in Tschechien <strong>zu</strong><br />

beunruhigen. Die tschechische Regierung gab Mitte 1998 bekannt, dass <strong>Temelin</strong><br />

nochmals genau von Experten geprüft werden sollte. Ein negatives Ergebnis der<br />

Wirtschaftlichkeits- und Risikoprüfung würde <strong>zu</strong> einem Bausstopp in <strong>Temelin</strong> führen.<br />

Kurz vor der Übernahme der europäischen Ratspräsidentschaft durch Österreich im Juni<br />

1998 lag eine Stellungnahme der Europäischen Union in Sachen nukleare Sicherheit<br />

und Erweiterung vor. Die EU hatte die Aufrüstung nach westlichen Sicherheitsstandards<br />

<strong>zu</strong>r Bedingung für die Beitrittskandidaten gemacht. Die Kosten für diese<br />

Sicherheitsverbesserungen mussten die Staaten <strong>zu</strong> einem Großteil selbst übernehmen.<br />

So auch Tschechien, was mit ein Grund für die nun auftretenden Bedenken in der<br />

tschechischen Regierung war. Die KKWs wurden in drei Kategorien unterteilt:<br />

KKWs, die mit westlicher Technik errichtet wurden (Rumänien, Slowenien),<br />

sollten unter genauer Beobachtung stehen;<br />

KKWs russischer Bauart, die durch Umbauten auf westliche Sicherheitsstandards<br />

gebracht werden können, müssten bis spätestens 2008 internationalen<br />

Normen entsprechen; darunter Dukovany und <strong>Temelin</strong>;<br />

KKWs bei denen eine Sicherheitsaufrüstung technisch oder ökonomisch nicht<br />

mehr möglich ist, müssen stillgelegt werden; das betraf Teile von Bohunice<br />

sowie Kosloduj und Ignalia.<br />

(Europäische Kommission 1998, KOM 134 endg., 10)<br />

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