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Diplomarbeit zu Temelin & Melker Prozess - Plage

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5. Österreichische Standpunkte <strong>zu</strong>m Thema (tschechische) Kernenergie<br />

5.1. Die Parteien<br />

5.1.1. Die Sozialdemokratische Partei Österreichs<br />

Die SPÖ war, mit Ausnahme der Periode der ÖVP Alleinregierung (1966 - 1970), bis<br />

1999 immer in Regierungsverantwortung. Bis Mitte der 1960er Jahre als<br />

stimmenschwächerer Partner der ÖVP. Es folgten die SPÖ Alleinregierungen von 1970<br />

bis 1983. Daraufhin kam es <strong>zu</strong> einem kurzen Zwischenspiel einer SPÖ/FPÖ Koalition.<br />

Anschließend wurde wieder die Koalition zwischen SPÖ und ÖVP erneuert. Diesmal<br />

war die SPÖ jedoch die stimmenstärkere Partei. Seit den Wahlen vom Oktober 1999<br />

befindet sich die SPÖ in Opposition. (Müller 1997, 123)<br />

Wie sieht die Vergangenheit der SPÖ in Sachen Kernenergie aus? Wie bereits im<br />

Kapitel 2 dargestellt war die SPÖ lange Zeit durchaus pro-nuklear eingestellt. Die<br />

Ablehnung gegen das Schweizer KKW Rüthi wollte die SPÖ nur auf dieses spezielle<br />

KKW beschränkt wissen, da sich in Österreich <strong>zu</strong> diesem Zeitpunkt Zwentendorf<br />

bereits im Bau befand. Als sich dann kurze Zeit später - Mitte der 1970er Jahre - der<br />

Widerstand gegen das geplante österreichische KKW St. Pantaleon regte, war die die<br />

Partei wieder vollständig auf einem pro-nuklearen Kurs – ebenso wie die in Opposition<br />

befindliche ÖVP und die Sozialpartner. Die Kernenergie wurde als notwendig für die<br />

Energieversorgung des Landes betrachtet. Als nach dem Konflikt um St. Pantaleon die<br />

Diskussion um Zwentendorf akut wurde, begannen sich zwar bereits Gegenstimmen<br />

innerhalb der vormaligen Befürworter des Projektes <strong>zu</strong> regen, jedoch blieb der damalige<br />

Bundeskanzler Kreisky weiterhin auf seinem Atomkurs. Faktoren, die in die Einstellung<br />

der politischen Akteure bezüglich Kernenergie änderten, waren sicherlich die<br />

Entspannung der Energiekrise der 1970er Jahre und natürlich das Reaktorunglück in<br />

Tschernobyl 1986. So war es auch nicht verwunderlich, dass die SPÖ spätestens nach<br />

diesem Ereignis einen anti-nuklearen Kurs einschlug.<br />

Besonders unter Bundeskanzler Vranitzky (SPÖ) wurde das Thema Anfang der 1990er<br />

Jahre <strong>zu</strong> einem nationalen Anliegen. Vranitzkys Ziel eines „atomfreien Europa“<br />

(Vranitzky 1990, in: Getzner 2003, 23) gab den Kurs der Partei für die nächsten Jahre<br />

vor.<br />

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