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Diplomarbeit zu Temelin & Melker Prozess - Plage

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gegen die Kernenergie geäußert hat, ist automatisch ein Verbündeter für Österreich.<br />

Letztlich interessiert der spezielle Konflikt zwischen Österreich und Tschechien außer<br />

der Bundesrepublik Deutschland kaum jemanden auf europäischer Ebene (ebd.).<br />

Aber auch Deutschland ist ein äußerst vielschichtiger Partner, da die dortige<br />

Atomindustrie nach wie vor großen Einfluss hat. Innerhalb der EU gibt es eine Anzahl<br />

von Versuchen nicht-nuklearer Staaten gegen benachbarte KKWs vor<strong>zu</strong>gehen (Irland<br />

gegen Sellafield, Griechenland gegen Kosloduj, etc.). Die gesamten Ressourcen dieser<br />

Staaten werden - ebenso wie in Österreich – auf nahe gelegene Probleme konzentriert.<br />

Es gibt keine konsistente Politik in diesem Bereich. (ebd.)<br />

Man ist bemüht die eigenen Interessen ein<strong>zu</strong>bringen und Verbündete <strong>zu</strong> suchen.<br />

Österreich ist sehr aktiv auf europäischer Ebene, jedoch wird dies meist von der<br />

österreichischen Öffentlichkeit nicht wahrgenommen. Die Ergebnisse des Lobbyings<br />

sind kontinuierliche Schritte <strong>zu</strong>r Stärkung der österreichischen Position Europa. Sie<br />

werden jedoch oftmals nicht so medienwirksam präsentiert, weshalb die Informationen<br />

darüber spärlich sind.<br />

Die österreichische Politik in Be<strong>zu</strong>g auf <strong>Temelin</strong> wurde in den letzen Jahren auf<br />

europäischer Ebene oft vor dem Hintergrund der ÖVP/FPÖ Koalition gesehen.<br />

Österreich konzentrierte sich sehr auf <strong>Temelin</strong>, obwohl es von weitaus gefährlicheren<br />

KKWs an den Grenzen umgeben ist. Da blieben Fragen nach der eigentlichen Intention<br />

der Proteste nicht aus (Fellner, Interview, 21.07.2003).<br />

Nun ist die Osterweiterung gesichert, und Österreich kann losgelöst vom<br />

Beitrittsprozess weiterhin für die Verbesserung der nuklearen Sicherheit eintreten. Die<br />

Zukunft der Kernenergie steht an einem Wendepunkt, und in den nächsten Jahren wird<br />

sich entscheiden, ob sie langfristig eine selbige hat.<br />

12.3. Resümee und Ausblick<br />

Die Debatte um die Nut<strong>zu</strong>ng der Kernenergie in Tschechien wird weiterhin ein<br />

bilateraler Schwerpunkt zwischen beiden Staaten bleiben. Ob in Zukunft die<br />

Bemühungen Österreichs mit der gleichen Intensität, wie im Falle Tschechiens, auch<br />

gegenüber anderen Staaten mit unsicheren KKWs an Österreichs Grenzen betrieben<br />

werden, ist fraglich. Dabei sollte gerade dies in Zukunft geschehen. Den österreich-<br />

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