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Diplomarbeit zu Temelin & Melker Prozess - Plage

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Kernenergie nur im Land selbst liegen kann, so wie es auch eine österreichische<br />

Entscheidung war aus Zwentendorf aus<strong>zu</strong>steigen. (ÖVP 2003) Da die tschechische<br />

Bevölkerung im Moment mehrheitlich noch nicht für einen solchen Ausstieg bereit ist,<br />

fordert die ÖVP die Verfügbarkeit aller Informationen und <strong>zu</strong>mindest maximale<br />

Sicherheitsstandards – nicht nur für <strong>Temelin</strong>, sondern für alle europäischen KKWs. Die<br />

ÖVP ist jedoch weiterhin für eine Nichtinbetriebnahme <strong>Temelin</strong>s, und wird weiter mit<br />

der Tschechischen Republik darüber verhandeln. Der <strong>Melker</strong> <strong>Prozess</strong> wurde für die<br />

Partei erfolgreich abgeschlossen, da hohe Sicherheitsstandards vereinbart und<br />

abgesichert wurden. (ebd.)<br />

Im Gegensatz <strong>zu</strong>m Koalitionspartner FPÖ sprach sich die ÖVP eindeutig gegen ein<br />

Veto bezüglich des Beitritts der Tschechischen Republik <strong>zu</strong>r Europäischen Union aus.<br />

Die ÖVP legt daher großen Wert auf die Anerkennung des Rechts jedes Landes auf die<br />

freie Wahl seiner Energieträger (Böckle, Interview, 10.07.2003).<br />

Die ÖVP versuchte in der <strong>Temelin</strong> Diskussion eine pragmatische Position <strong>zu</strong> beziehen,<br />

die ihr jedoch Kritik von Seiten der Atomgegner und der Opposition einbrachte. Die<br />

ÖVP interpretierte die bisherigen Verhandlungsergebnisse teils unterschiedlich <strong>zu</strong> den<br />

anderen Parteien. So sind die Vereinbarungen von Melk und Brüssel in Augen der ÖVP<br />

vor dem EuGH einklagbar, wohingegen diese Angelegenheit vom Koalitionspartner<br />

FPÖ und der Opposition anders interpretiert wird. Doch da<strong>zu</strong> mehr im Kapitel 8 dieser<br />

Arbeit.<br />

5.1.3. Die Freiheitliche Partei Österreichs<br />

Die FPÖ ist seit 1999 in einer Regierungskoalition mit der seit 2002 stimmenstärkeren<br />

ÖVP; davor war sie durchwegs in Opposition mit Ausnahme des Zeitraums von Mai<br />

1983 bis Jänner 1987. Während dieser Zeit war die Partei der Juniorpartner in einer<br />

Regierungskoalition mit der ebenfalls stimmenstärkeren SPÖ. (Müller 1997, 123)<br />

Wie in Kapitel 2 dieser Arbeit schon gezeigt wurde, kann die FPÖ als eine durchwegs<br />

anti-nukleare Partei bezeichnet werden. Schon in den Konflikten um Rüthi, St.<br />

Pantaleon, Zwentendorf und Wackersdorf solidarisierte sie sich mit den Anti-Atom-<br />

Gruppen.<br />

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