VITA Easyshade® Advance – Irren war menschlich!
VITA Easyshade® Advance – Irren war menschlich!
VITA Easyshade® Advance – Irren war menschlich!
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
(adhäsives Versagen) auftreten können (Abbildung 1). Bei ausgeprägten Defekten ist<br />
dann die Neuanfertigung der Restauration geboten. Ein Grund für dieses Versagen<br />
wurde schnell identifiziert: die ersten CAD/CAM-Fertigungseinheiten konnten nur eine<br />
unzureichende Höckerunterstützung umsetzen. Dies hatte zur Folge, dass die Verblend -<br />
schicht stärke erhöht wurde und insbesondere im Höckerbereich die empfohlenen<br />
Schichtdicken überschritt. Doch auch nach der Elimination dieser Schwachstelle <strong>war</strong><br />
das Problem offensichtlich nicht ge löst. Z<strong>war</strong> konnte dieser Versagens modus auch bei<br />
verblendeten Metallkronen beobachtet werden, scheinbar <strong>war</strong>en diese Versorgungen<br />
aber hierfür nicht in gleicher Weise anfällig. Der Grund hierfür mag z. B. in der unterschiedlichen<br />
Wärme kapa zität und Wärmeleitfähigkeit des Gerüst materials liegen.<br />
Doch wie häufig ist mit diesen Ab plat zungen („Chipping“) tatsächlich zu rechnen?<br />
Hierzu ist die Datenlage in der Lite ra tur uneinheitlich. Aktuelle Daten aus randomisierten<br />
klinischen Studien zeigen, dass die Chippingrate bei verblendeten Zikonium dioxid -<br />
kronen bei über 25% liegt, bei VMK-Kronen hingegen unter 20%. Daten aus systematischen<br />
Reviews liefern hingegen unterschiedliche Ergebnisse. Hierbei muss jedoch auf<br />
die Inhomogenität der anaylsieren Studien hingewiesen werden, was die Aussagekraft<br />
der Reviews limitiert.<br />
In jüngster Zeit wurden nun neue Techniken und Materialien zur Reduzierung des<br />
Chippingproblems entwickelt. Im folgenden Abschnitt sollen einige relevante Techni -<br />
ken/Modifikationen dargestellt werden.<br />
1.) Modifikation des Brennprogramms beim klassischen Verblenden der Zirkonoxid -<br />
gerüste.<br />
Zirkonoxidkronen wurden geraume Zeit nach dem Brand für die Verblendung genauso<br />
abgekühlt wie VMK-Kronen. Zirkoniumdioxid verfügt jedoch über eine höhere Wärme -<br />
kapazität und niedrigere Wärmeleitfähigkeit als Metalle. Somit entstehen hier durch<br />
schnelles Abkühlen leichter unerwünschte interne Spannungen, die sich negativ auf<br />
die Bruchlast dieser Restaurationen auswirken. Eine verlängerte Abkühlphase hat da -<br />
her einen positiven Effekt auf die Bruchlast verblendeter Zirkonoxidkronen, wie bereits<br />
in in-vitro Studien belegt werden konnte. Der positive Effekt ist jedoch bei verschiedenen<br />
Verblendkeramiken (u. a. wahrscheinlich abhängig vom Leuzitgehalt und dem<br />
Verlauf des WAKs im Temperaturbereich) unterschiedlich ausgeprägt.<br />
2.) CAD/CAM-Fertigung der Verblendungen mit anschließendem Fügen.<br />
Ein Nachteil der händischen Verblendung mit Feldspatkermik ist die inhomogene Struk -<br />
tur der Verblendung, da sich Lufteinschlüsse etc. bei der händischen Fertigung nicht<br />
vollständig verhindern lassen. Wird die Verblendung hingegen CAD/CAM gefertigt, kommen<br />
industriell gefertigte und somit nahezu schadstellfreie Rohlinge zur Anwendung.<br />
Zur CAD/CAM gestützten Fertigung der Verblendungen eignen sich sowohl Feldspat -<br />
keramiken als auch Lithiumdisilikatkeramiken. Zum Fügen der Verblendung mit dem<br />
Gerüst kann die Adhäsivtechnik als auch „Glaslot“ zum Einsatz kommen. Erste in-vitro-<br />
Egebnisse zeigen, dass die Bruchlast der mit Lithiumdisilikat verblendeten Kronen den<br />
herkömmlich verblendeten Kronen überlegen erscheint. Ebenso erreichen sie höhere<br />
Bruchlastwerte als Kronen mit CAD/CAM gefertigter Verblendung aus Feldspatkeramik.<br />
Somit eignet sich diese Werkstoffkombination insbesondere für den Seitenzahnbereich.<br />
Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens ist, dass ein rein digitaler Workflow bei der<br />
Herstellung des Zahnersatzes ermöglicht wird.<br />
33