VITA Easyshade® Advance – Irren war menschlich!
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Den Vergleich mit den klinischen Daten zeigt Abbildung 6. Die Knochendichte in g/cm³<br />
aus den Simulationen ist auf die Grauwerte umskaliert und den Patientendaten gegenübergestellt.<br />
Da keine Knochendichtewerte der Situation vor der Simulation den Be -<br />
rech nungen entnommen werden kann, sind nur die beiden letzten Zeitpunkte verglichen.<br />
Klinisch zeigt sich nach einem initialen Abfall der Knochendichte grundsätzlich<br />
ebenfalls ein Anstieg der Knochendichte. Der genaue Verlauf der klinischen und<br />
simulierten Knochendichte stimmt qualitativ überein, muss aber selbstverständlich in<br />
weiteren Simulationen verifiziert werden.<br />
Diskussion<br />
In dieser Untersuchung wurde eine numerische Simulation der durch biomechanische<br />
Belastung ausgelösten Knochenumbauprozesse um osseointetrierte Dentalimplantate<br />
vorgestellt. Dabei wurde der Umbau der spongiösen Strukturen rund um das Implantat<br />
und in der Kortikalis am Implantathals simuliert. Die Geometrien von Implantaten, die<br />
im Frontzahnbereich des Oberkiefers inseriert wurden, sowie die DVT-Daten von Patien -<br />
ten wurden verwendet, um FE-Modelle zu entwickeln und um die numerischen Ergeb -<br />
nisse mit den klinischen Resultaten zu vergleichen. Die spongiöse Struktur, die in den<br />
DVT-Aufnahmen zu erkennen ist, ist vergleichbar mit den im theoretischen Modell<br />
erhaltenen Strukturen und bestätigt damit qualitativ die numerischen Ergebnisse in<br />
Bezug auf die berechnete Knochendichteverteilung. Auch der zeitliche Verlauf der<br />
simulierten Knochendichteverteilung kann qualitativ gut mit den klinischen Resultaten<br />
verglichen werden.<br />
Nichtsdestotrotz <strong>war</strong> die Visualisierung des Knochen-Implantat-Interfaces und der<br />
Knochen struktur rund um das Implantat schwierig, da DVT-Aufnahmen in der Umge -<br />
bung von metallischen Implantaten üblicherweise mit Artefakten an der Implantat -<br />
oberfläche verbunden sind. Dies kann durchaus zu Fehlinterpreatationen der Knochen -<br />
situation um das Implantat führen. Die erzielten Ergebnisse liefern jedoch einen Ansatz -<br />
punkt, um eine patientenspezifische Beurteilung und Vorhersage des Knochenumbaus<br />
(aus biomechanischer Sicht) zu erstellen, und verbessern damit die Prognose des<br />
Langzeiterfolges von Implantaten.<br />
Es muss jedoch nochmals klar darauf hingewiesen werden, dass zum einen ein deutlich<br />
größeres Patientenkollektiv notwendig ist, um die die Bone-Remodelling-Theorie zu<br />
validieren. Zum anderen handelt es sich selbstverständlich um eine stark idealisierte<br />
Darstellung der klinischen Situation, die wichtige klinische Einflüsse, wie unterschiedlich<br />
starke Kaumuskulatur und somit Kaukräfte, vorzeitige Okklusionskontakte oder<br />
weitere Einflüsse durch die Suprakonstruktion nicht berücksichtigen kann. Insofern<br />
wird das Modell auch in Zukunft sicher nur tendenzielle Prognosen erlauben, die aber<br />
in kritischen Fällen dem Kliniker sicher eine wichtige Hilfestellung bei der Entschei -<br />
dungsfindung sein können.<br />
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