VITA Easyshade® Advance – Irren war menschlich!
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Um die Transluzens im Zirkonoxid zu erhöhen, werden von den Herstellern unterschiedliche<br />
Wege gewählt. Kritisch wird es, wenn Zirkonoxid bei einer höheren<br />
Temperatur gesintert wird. Dadurch wird z<strong>war</strong> die Transluzens leicht erhöht, gleich zeitig<br />
erfolgt jedoch ein negatives Korngrößenwachstum, welches die Biegefestigkeit langfristig<br />
verschlechtert. Zu grobes Korn führt zur spontanen Umwandlung der kristallinen<br />
Struktur in die monokline Phase und unter Umständen zum vorzeitigen Versagen der<br />
keramischen Restauration. 6<br />
Funktionelle Kompatibilität<br />
A. Abrasionsverhalten am Antagonist<br />
Die sehr hohe Härte von Zirkonoxid lässt ein starkes Abrasionsverhalten am antagonierenden<br />
Zahn vermuten. Man verbindet intuitiv die Abriebeigenschaften eines Materials<br />
mit seiner Härte. Allerdings hängt die Abrasivität eines Materials hauptsächlich von seiner<br />
Glätte bzw. Rauhigkeit ab. 2 Je glatter die Oberfläche, desto weniger Reibung und<br />
Materialabtrag entsteht zwischen den Körpern. Studien belegen, dass sich Zirkonoxid<br />
sehr glatt polieren lässt und nur eine geringe Abrasionsleistung hat. 4<br />
In einer Studie zum Abnutzungsverhalten von Vollzirkonoxid wies das Zirkonoxid nach<br />
längerer Zeit keinerlei Abnutzung auf. Am Antagonisten bewirkten polierte und auch<br />
glasierte Zirkonoxid-Proben weniger Abnutzung als derzeit erhältliche Keramik verblen -<br />
dungen, wobei die glasierte Zirkonoxid-Proben mehr Abrasion am Antagonisten verursachten<br />
als polierte, unglasierte Zirkonoxid-Proben. 3<br />
Poliertes Vollzirkonoxid bewirkte auch im Vergleich zu Lithiumdisilikat (IPS e.max ®<br />
CAD) eine geringere Abnutzung. Ursache ist das Entstehen einer aufgerauten Ober -<br />
fläche unter hoher Kaubelastung bei Lithiumdisilikat. Im Verschleiß-Test <strong>war</strong> dies bei<br />
Zirkonoxid nicht der Fall. 1<br />
Eine weitere Studie 4 belegt, dass Zirkonoxid der neuen Generation im Vergleich zu<br />
Glaskeramik und Lithiumdisilikat weniger verschleißt und am Antagonist mind. 40%<br />
weniger Abrasion verursacht als Lithiumdisilikat oder herkömmliche Metallkeramik. Bei<br />
geringstem Verschleiß hinterlässt es sogar eine glatte Oberfläche. Diese Ergebnisse<br />
bezogen sich auf eingeschliffenes sowie repoliertes Zirkonoxid.<br />
► Konsequenz für vollanatomischen Zahnersatz aus Zirkonoxid:<br />
Zirkonoxid muss okklusal im Bereich der statischen und dynamischen Berührungs -<br />
flächen hochglanzpoliert sein. Sollte aus ästhetischen Gründen eine Glasurschicht aufgetragen<br />
worden sein, muss längerfristig mit einem Abrieb dieser Glasurschicht durch<br />
den Antagonist gerechnet werden. 4 Aus diesem Grund sollte Zirkonoxid auch unter der<br />
Glasurschicht poliert sein.<br />
B. Auswirkung von Fehlfunktion<br />
Nicht die Härte ist das Problem, sondern ggf. Fehlfunktion. Zirkonoxid kann Fehl -<br />
kontakte nicht in sich selbst kompensieren. Der Ausgleich erfolgt am Antagonist. Da<br />
Zirkon oxid kaum Abrieb am Antagonist verursacht, können Fehlfunktionen nicht im<br />
Schmelz oder der Verblendkeramik des Antagonisten eingeschliffen werden. Es wird zu<br />
einer dauerhaften Ausgleichsbewegung der sich begegnenden Zähne führen (Abb. 1).<br />
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