02.12.2012 Aufrufe

Die gemeinsame Kommission von Bundestag und Bundesrat zur ...

Die gemeinsame Kommission von Bundestag und Bundesrat zur ...

Die gemeinsame Kommission von Bundestag und Bundesrat zur ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>gemeinsame</strong> Indikatorengruppen für B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Länder zu bestimmen seien,<br />

die den Anforderungen an Aktualität, Verlässlichkeit, Vergleichbarkeit <strong>und</strong><br />

Transparenz genügten. Als Kennzahlen seien Finanzierungssaldo, Kreditfinanzierungsquote,<br />

Primärsaldo <strong>und</strong> Zins-Steuer-Quote einzubeziehen. Zur<br />

Festlegung belastbarer Indikatoren für eine Beurteilung der Haushaltslage<br />

<strong>von</strong> B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern nahm auch die Finanzministerkonferenz<br />

Stellung. 433<br />

Im Ergebnis wurde die Aufgabe, Kennziffern in Bezug auf die Haushaltslage<br />

des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der Länder zu entwickeln, zu erheben <strong>und</strong> zu bewerten,<br />

gemäß § 3 Ausführungsgesetz zu Artikel 109a Gr<strong>und</strong>gesetz dem Stabilitätsrat<br />

übertragen. 434<br />

1.6.2 Verschuldung der Städte, Kreise <strong>und</strong> Gemeinden<br />

Von den Vertretern der Städte, Gemeinden <strong>und</strong> Landkreise 435 wurde deren<br />

erhebliche Schuldenlast beklagt. Nach ihrer Auffassung hätten der B<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> die Länder über einen längeren Zeitraum ausgabenintensive Aufgaben<br />

an die Kommunen übertragen, ohne ihnen im Gegenzug auch die dafür<br />

notwendigen Deckungsmittel zuzuweisen. Das Konnexitätsprinzip in den<br />

Länderverfassungen, welches im Falle einer Aufgabenübertragung vom<br />

Land an die Kommunen einen Ausgleich der Kosten vorschreibe, werde<br />

nur un<strong>zur</strong>eichend umgesetzt. Auch seien die b<strong>und</strong>esgesetzlich induzierten<br />

sozialen Leistungsverpflichtungen stark gestiegen. <strong>Die</strong>se unausgewogene<br />

Verteilung <strong>von</strong> Rechten <strong>und</strong> Pflichten zu Ungunsten der Kommunen habe<br />

zu strukturell unterfinanzierten Kommunalhaushalten geführt. Folglich<br />

hätten in der Vergangenheit notwendige Investitionen <strong>zur</strong>ückgehalten <strong>und</strong><br />

der Umfang der kommunalen Kassenkredite ausgeweitet werden müssen.<br />

Gefordert wurde, die finanzielle Ausstattung der Kommunen zu stärken<br />

<strong>und</strong> den Städten, Gemeinden <strong>und</strong> Landkreisen mehr Eigenverantwortung<br />

<strong>zur</strong> Gestaltung ihrer örtlichen Verhältnisse zu geben. <strong>Die</strong> Finanzausstattung<br />

der Städte <strong>und</strong> Gemeinden müsse sich am vorhandenen Aufgabenkatalog<br />

orientieren. Auf örtlicher Ebene anfallende gesamtgesellschaftliche Aufgaben<br />

– dazu zählten zum Beispiel die Themen Kinderbetreuung, Bildung<br />

<strong>und</strong> öffentliche Sicherheit – müssten gesamtgesellschaftlich finanziert<br />

werden. Hierfür müssten Instrumentarien entwickelt werden, die eine<br />

433 Finanzministerkonferenz, AU 028<br />

434 Siehe auch Teil II 2.2 (Benchmarking)<br />

435 Deutscher Städte- <strong>und</strong> Gemeindeb<strong>und</strong>, K-Drs. 004, S. 3; Prof. Dr. Hans-Günter<br />

Henneke, K-Drs. 059; Deutscher Städtetag, K-Drs. 084 <strong>und</strong> <strong>zur</strong> Finanzlage K-Drs.<br />

085, 086 <strong>und</strong> 089; BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, K-Drs. 095.<br />

170

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!