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Die gemeinsame Kommission von Bundestag und Bundesrat zur ...

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Westfalen) 132 unterstützte zwar ausdrücklich das Zustandekommen einer<br />

Schuldenbegrenzung, bezeichnete die im Vorsitzendenpapier vorgesehenen<br />

Grenzen aber als „wenig ehrgeizig“. MdB Dr. Volker Wissing 133 wiederholte<br />

die Forderung der FDP nach einem prinzipiellen Verschuldungsverbot <strong>und</strong><br />

mahnte eindeutige Definitionen für eine konjunkturelle „Normallage“ <strong>und</strong><br />

für „außergewöhnliche <strong>und</strong> unvorhersehbare Ereignisse“ an. Ministerpräsident<br />

Horst Seehofer (Bayern) 134 ließ keine Zweifel aufkommen, dass er<br />

weiterhin eine Beteiligung Bayerns an solidarischen Finanzhilfen mit dem<br />

Zustandekommen einer sehr stringenten Schuldenregelung verknüpfe. MdB<br />

Bodo Ramelow (DIE LINKE.) 135 machte unter anderem darauf aufmerksam,<br />

dass es verfassungsrechtliche Probleme aufwerfe, wenn man das Gr<strong>und</strong>gesetz<br />

zu Lasten der Länder ändere <strong>und</strong> diesen eine Schuldenbremse „überstülpe“.<br />

Entsprechend argumentierte Landtagspräsident Martin Kayenburg.<br />

136 Für die Landesparlamente lehnte er die Änderung des Artikels 109<br />

Gr<strong>und</strong>gesetz ab <strong>und</strong> verwies darauf, dass eine Schuldenregel für die Länder<br />

nur mit Zustimmung der Landesparlamente in den jeweiligen Landesverfassungen<br />

verankert werden könne. 137 Auch MdB Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/<br />

DIE GRÜNEN) 138 warnte vor einem Verfassungsstreit mit den Ländern <strong>und</strong><br />

kritisierte außerdem die fehlende Verknüpfung der zugelassenen strukturellen<br />

Verschuldung mit Nettoinvestitionen, zum Beispiel in dem Bereich<br />

Bildung.<br />

B<strong>und</strong>esminister Peer Steinbrück (SPD) 139 wies unter anderem darauf hin,<br />

dass vom Vorschlag der Vorsitzenden nicht abgerückt werden sollte, für<br />

B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Länder gestaffelte Übergangsregelungen vorzusehen, die einen<br />

mehrjährigen Abschmelzungsprozess der strukturellen Neuverschuldung<br />

erlaubten.<br />

Nach intensiver Diskussion der verschiedenen Auffassungen <strong>und</strong> Interessen<br />

im Plenum <strong>und</strong> in kleineren Beratungsr<strong>und</strong>en konnte der Vorsitzende<br />

Ministerpräsident Günther H. Oettinger (Baden-Württemberg) in der<br />

Klausurtagung am 5. Februar 2009 folgende auf einen Nenner gebrachte<br />

Eckpunkte „sowohl <strong>von</strong> seiten der Länder als auch <strong>von</strong> der B-Seite“<br />

verkünden: 140<br />

132 Protokoll 17. Sitzung, S. 509B<br />

133 Protokoll 17. Sitzung, S. 502C<br />

134 Protokoll 17. Sitzung, S. 504A<br />

135 Protokoll 17. Sitzung, S. 500C<br />

136 Protokoll 17. Sitzung, S. 510D<br />

137 Siehe Teil II 1.1.5<br />

138 Protokoll 17. Sitzung, S. 505C <strong>und</strong> A<br />

139 Protokoll 17. Sitzung, S. 506 D<br />

140 Protokoll 17. Sitzung, S. 512 D ff.<br />

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