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Die gemeinsame Kommission von Bundestag und Bundesrat zur ...

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Alternativ wurde vorgeschlagen, den Ländern durch eine entsprechende<br />

Öffnungsklausel die Einführung jeweils eigener Regelungen in diesem<br />

Bereich zu ermöglichen.<br />

Seitens der B<strong>und</strong>esressorts sah sich der Entwurf unter zwei Gesichtspunkten<br />

gr<strong>und</strong>sätzlichen Bedenken ausgesetzt 720 : Es wurde sowohl die Zahlenbasis<br />

für die Forderung nach einer Begrenzung der Ausgaben für die PKH<br />

als auch die verfassungsrechtliche Zulässigkeit einzelner Vorschläge in<br />

Frage gestellt. <strong>Die</strong> künftige Belastung der Länderhaushalte dürfte aufgr<strong>und</strong><br />

der Rückflüsse aus PKH-Ratenzahlungen rückläufig sein, da die Ratenzahlungsquote<br />

bei den PKH-Bewilligungen in 2006 bei den Familiengerichten<br />

stark angestiegen sei <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> der verbesserten sozialen Situation<br />

weiter ansteigen dürfte. <strong>Die</strong> Vorschläge, die einem Missbrauch bei der<br />

Inanspruchnahme der PKH vorbeugen <strong>und</strong> die das Verfahren verbessern<br />

sollten, erschienen b<strong>und</strong>esseitig überwiegend sinnvoll. <strong>Die</strong> Vorschläge <strong>zur</strong><br />

stärkeren Eigenbeteiligung an den Verfahrenskosten seien hingegen in ihrer<br />

kumulativen Wirkung verfassungsrechtlich bedenklich <strong>und</strong> aus fachlicher<br />

Sicht abzulehnen. <strong>Die</strong> alternativ <strong>von</strong> Länderseite vorgeschlagene Öffnung<br />

der b<strong>und</strong>esrechtlichen Prozesskostenhilferegelungen für ländereigene<br />

Regelungen würde zu unterschiedlichen Prozesskostenhilfe-Systemen der<br />

Länder <strong>und</strong> des B<strong>und</strong>es führen. Insbesondere der Vorschlag, die Freibeträge<br />

in der Prozesskostenhilfe landesspezifisch zu bemessen, würde die bereits<br />

komplexen Regelungen <strong>zur</strong> Errechnung des einzusetzenden Einkommens<br />

erheblich komplizieren.<br />

In ihrem <strong>gemeinsame</strong>n Eckpunktepapier vom 23. Juni 2008 regten die<br />

Vorsitzenden die Bildung einer Arbeitsgruppe an, mit dem Ziel, einen<br />

Vorschlag zu entwickeln, mit welchen Maßnahmen Fehlentwicklungen in<br />

der Prozesskostenhilfe abgeholfen werden könne. 721<br />

<strong>Die</strong> damit betraute Arbeitsgruppe 4 bat die bestehende Arbeitsgruppe <strong>von</strong><br />

B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern unter der Leitung <strong>von</strong> Parlamentarischem Staatssekretär<br />

Alfred Hartenbach (B<strong>und</strong>esministerium der Justiz), ihre Arbeit an der<br />

Frage, mit welchen Maßnahmen Fehlentwicklungen in der PKH abgeholfen<br />

werden könne, fortzusetzen <strong>und</strong> ihre Ergebnisse der Arbeitsgruppe 4 zu<br />

übermitteln.<br />

Der Zwischenbericht über die bisherigen Beratungen in der B<strong>und</strong>-Länder-<br />

Arbeitsgruppe Prozesskostenhilfe 722 berichtete zum einen <strong>von</strong> einer durchgeführten<br />

Länderumfrage, um die Datenbasis für den Anstieg der PKH-Auf-<br />

720 AU 040 (neu), S. 29 f.<br />

721 K-Drs. 128, S. 8<br />

722 AG 4 - 07<br />

291

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