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Die gemeinsame Kommission von Bundestag und Bundesrat zur ...

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Schwächeperioden zum Einsatz kommen dürfe. Ein über einen Konjunkturzyklus<br />

hinweg anzustrebender ausgeglichener Staatshaushalt erfordere, die<br />

entstandene Staatsverschuldung in späteren Aufschwungphasen wieder<br />

abzubauen. Nur dann seien die in einzelnen Jahren anfallenden Defizite mit<br />

Blick auf die gesamte Staatsverschuldung unproblematisch. Zudem seien<br />

Sanktions mechanismen erforderlich, um Fehlsteuerungen zu vermeiden.<br />

Während die Fraktionen der CDU/CSU <strong>und</strong> SPD hinsichtlich der Berücksichtigung<br />

einer Konjunkturkomponente <strong>und</strong> der gr<strong>und</strong>sätzlichen Orientierung<br />

am Europäischen Stabilitätspakt übereinstimmten, lehnten die Vertreter<br />

der Fraktion der CDU/CSU die vom B<strong>und</strong>esfinanzminister vorgeschla-<br />

gene strukturelle Verschuldungs komponente ab. <strong>Die</strong> Eröffnung einer<br />

jährlichen Neuverschuldungsmöglichkeit gefährde das Ziel dauerhaft<br />

ausgeglichener Haushalte <strong>und</strong> stelle den kontinuierlichen Abbau des<br />

Schuldenstands in Frage. Zudem sei die Aufteilung des zulässigen strukturellen<br />

Defizits zwischen B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern problematisch.<br />

Der Vorschlag <strong>von</strong> B<strong>und</strong>esminister Peer Steinbrück (SPD) bildete die<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die weiteren Diskussionen.<br />

1.1.4 Diskussionsverlauf<br />

<strong>Die</strong> Auswertung der Anhörung der Sachverständigen 74 , die vorgeschlagenen<br />

Modelle <strong>zur</strong> Schuldenbegrenzung 75 <strong>und</strong> die Diskussionsbeiträge in den<br />

<strong>Kommission</strong>ssitzungen hatten erkennen lassen, dass die weit überwiegende<br />

Mehrheit der <strong>Kommission</strong>smitglieder durch die wachsende Verschuldung<br />

<strong>von</strong> B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern deren Gestaltungsmöglichkeiten <strong>zur</strong> Entwicklung<br />

ihrer jeweiligen Wachstumspotenziale erheblich beeinträchtigt sah. Nur<br />

durch Rückführung des Anteils der durch Zinsausgaben geb<strong>und</strong>enen<br />

Haushaltsmittel könnten die notwendigen finanzpolitischen Gestaltungsspielräume<br />

für die Finanzierung <strong>von</strong> Zukunftsaufgaben <strong>zur</strong>ückgewonnen<br />

werden. <strong>Die</strong> freiwerdenden Mittel seien insbesondere in Beschäftigung <strong>und</strong><br />

74 Protokoll 4. Sitzung <strong>und</strong> K-Drs. 035 (Findhilfe); Sachverständige (K-Drs.): Prof. Dr.<br />

Charles Beat Blankart (022), Prof. Dr. Lars P. Feld 024), Prof. Dr. Clemens Fuest<br />

(019), Prof. Dr. Ulrich Häde (021), Staatssekretär Dr. Benjamin-Immanuel Hoff<br />

(032), Prof. Dr. Bernd Huber (018), Prof. Dr. Martin Junkernheinrich (034), Prof. Dr.<br />

rer. soc. Gebhard Kirchgässner (027), Prof. Dr. Kai A. Konrad (020), Prof. Dr. Stefan<br />

Korioth (017), Dr. Jürgen Kröger (029), Prof. Dr. Thomas Lenk (026), Prof. Dr.<br />

Dr. h.c. Hans Meyer (014), Dr. Christian Müller (028), Prof. Dr. Wolfgang Renzsch<br />

(016), Prof. Dr. h.c. Hans-Peter Schneider (031), Prof. Dr. Helmut Seitz (023), Prof.<br />

Dr. Joachim Wieland, LL.M. (030) sowie Prof. Dr. Bert Rürup <strong>und</strong> Prof. Dr. Wolfgang<br />

Wiegard (SVR) (033).<br />

75 Siehe Teil II 1.1.3<br />

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