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Die gemeinsame Kommission von Bundestag und Bundesrat zur ...

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Das B<strong>und</strong>esministerium des Innern wandte zum Vorschlag ein, es bestünden<br />

verfassungsrechtliche Bedenken, würde dieser nicht um eine Eingrenzung<br />

der Vollzugsaufgaben ergänzt. 639 <strong>Die</strong> Mehrheit der Länder lehnte die<br />

Einführung des neuen Verwaltungstypus „Verwaltungsverband“ ab. 640<br />

<strong>Die</strong>ser könne die für seine Begründung herangezogenen Probleme mit dem<br />

europäischen Vergaberecht nicht lösen. Der Deutsche Landkreistag schloss<br />

sich dieser Stellungnahme an. Demgegenüber sprachen sich der Deutsche<br />

Städtetag <strong>und</strong> der Deutsche Städte- <strong>und</strong> Gemeindeb<strong>und</strong> dafür aus, moderne<br />

föderale Formen der Zusammenarbeit zu entwickeln <strong>und</strong> unterstützten eine<br />

gr<strong>und</strong>gesetzliche Regelung <strong>gemeinsame</strong>r Organisationseinheiten ausdrücklich<br />

(s.u. Teil 2.6.3.5). 641<br />

2.6.3.4 Konkrete Anwendungsgebiete<br />

a) Statistik<br />

<strong>Die</strong> Länder verteidigten den Status quo der arbeitsteiligen Statistikproduktion.<br />

642 Sie betonten die erfolgreiche Umsetzung des Masterplans, der bereits<br />

die Zentralisierung <strong>von</strong> Zuständigkeiten <strong>und</strong> Standardisierung bewirke,<br />

<strong>und</strong> bestritten Überschneidungen oder Doppelarbeiten. Der Vorschlag des<br />

B<strong>und</strong>es gehe noch weiter <strong>und</strong> werde <strong>von</strong> ihnen deshalb nicht mitgetragen.<br />

<strong>Die</strong> geplante Zentralisierung sei einseitig auf die Informationsbedürfnisse<br />

<strong>von</strong> B<strong>und</strong> <strong>und</strong> EU zugeschnitten <strong>und</strong> beachte nicht die für die Gewährleistung<br />

der Datenqualität regionaler Statistiken wichtigen Kenntnisse regionaler<br />

Besonderheiten. Entgegen der Auffassung des B<strong>und</strong>es entstünden bei<br />

zentralen Lösungen Mehrkosten durch den hohen Personalbedarf. Vergleiche<br />

mit der Statistikproduktion anderer Länder belegten, dass die dezentrale/föderalistische<br />

Organisation der Statistik kostengünstiger sei. Eine<br />

Entlastung für Bürger <strong>und</strong> Wirtschaft durch die Zentralisierung der Statistikproduktion<br />

sei ebenfalls nicht ersichtlich. <strong>Die</strong> Länder verwiesen insoweit<br />

auf ihre Optimierungsbestrebungen hinsichtlich mehr Effektivität <strong>und</strong><br />

Effizienz, um den Informationsbedürfnissen der Nutzer sowie den Vorgaben<br />

<strong>von</strong> EU, B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern gerecht zu werden. So seien sämtliche Innovationen<br />

im Statistikbereich in den letzten Jahren <strong>von</strong> den Ländern initiiert<br />

worden. <strong>Die</strong> Bündelung <strong>von</strong> Aufgaben bei einem Land oder mehreren<br />

Ländern sei einer zentralen Aufgabenerledigung durch den B<strong>und</strong><br />

vorzuziehen.<br />

639 AU 042, S. 11<br />

640 AU 042, S. 12<br />

641 AU 042, S. 12<br />

642 AU 042, S. 33 ff.<br />

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