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Evaluation eines strukturierten ... - Dr. Thomas Weiss

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zum Katamnesezeitpunkt im Sinne einer möglichst hohen Weiterführung an Programm-<br />

elementen als gegeben angesehen werden. Darüber hinaus bleibt erfreulicherweise durch die<br />

Kombination der Maßnahmen auch der multimodale Charakter des Programms bei der<br />

Weiterführung erhalten, da die beliebtesten und am häufigsten durchgeführten Maßnahmen<br />

aus allen Bereichen stammen. Der Anteil an Teilnehmerinnen, die die Übungen mit dem<br />

Gymnastikball weiterhin ausführen, liegt wie bereits zu t2 bei ca. 50%. Auch dieser Prozent-<br />

satz ist damit als relativ hoch anzusehen, zumal es sich um eine von drei Übungen im<br />

gymnastischen Bereich zur körperlichen Aktivierung handelt und die beiden anderen<br />

Übungen zu 70% weiter durchgeführt werden, so dass diese Maßnahme von vielen der<br />

Teilnehmerinnen nicht als einzige gymnastisch vermittelte Maßnahme weiter durchgeführt<br />

wird. Dies spricht dafür, dass die drei gymnastischen Maßnahmen nicht als konkurrierend<br />

aufgefasst werden, sondern allen dreien ein Platz in dem Programm zukommt. Sie werden<br />

ergänzend oder in Kombination durchgeführt. Womöglich ist die Nutzung der Maßnahmen<br />

auch von der aktuellen Symptomatik abhängig, so dass die Auswahl ein breites Spektrum an<br />

gymnastischen, für Fibromyalgie genug schonenden und damit akzeptablen Übungen<br />

ermöglicht. Der niedrige Prozentsatz bei der Fortführung des Schmerztagebuchs ist in<br />

Zusammenhang mit dem Umstand zu sehen, dass die in einem sehr hohen Maße weiter<br />

geführte Selbstbeobachtungsübung eine ähnliche Aufgabe erfüllen soll: Anscheinend wird<br />

nicht die Auseinandersetzung mit der persönlichen Symptomatik und den individuellen<br />

Zusammenhängen im Kontext der anderen Maßnahmen für weniger wichtig oder akzeptabel<br />

gehalten, sondern vielen ist eine Beibehaltung speziell dieser Maßnahme zu aufwendig. Die<br />

Funktion des Schmerztagebuchs kann zudem bereits innerhalb der zwölf Wochen der Durch-<br />

führung des Programms erfüllt worden sein, da bereits in diesem Zeitraum Zusammenhänge<br />

zwischen auslösenden und verstärkenden bzw. die Symptomatik mildernden Faktoren<br />

erkennbar werden können. Diejenigen Teilnehmerinnen, die sich trotzdem für eine Fort-<br />

führung entschieden haben, bewerten diese Maßnahme zu t3 sehr positiv. Dies kann so inter-<br />

pretiert werden, dass bei diesen Teilnehmerinnen der Erkenntnisgewinn, den das Führen des<br />

Schmerztagebuchs bringen soll, noch nicht während der zwölf Wochen als abgeschlossen<br />

betrachtet wurde, da beispielsweise vorher wenige Einsichten in Zusammenhänge der persön-<br />

lichen Symptomatik bestanden, persönliche Umstände dazu beitragen, dass sich dieser<br />

Prozess langsamer vollzieht als bei anderen oder auf Grund besonderer Verhältnisse<br />

(beispielsweise eine individuelle Vielfalt an Symptomen oder zusätzlich vorhandenen<br />

Erkrankungen) die Symptome schwieriger zu überblicken und Zusammenhänge daher erst bei<br />

längerer Betrachtung zu erkennen sind.<br />

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