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Evaluation eines strukturierten ... - Dr. Thomas Weiss

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positiven Bereich vergeben. Werden hier nur die Teilnehmerinnen betrachtet, deren Partner<br />

am Partnertreffen teilgenommen hatten, zeigt sich im Gegensatz zur ersten <strong>Evaluation</strong> jedoch<br />

kein Effekt: Der Mittelwert bleibt für beide Gruppen annähernd gleich, entgegen der Er-<br />

wartung, dass diejenigen, deren Partner teilgenommen haben, eine positivere Wirkung fest-<br />

stellen könnten, da auch die Partner direkt in das Programm eingebunden waren und daher<br />

langfristig mehr Auswirkungen auf die Partnerschaft stattgefunden haben könnten. Dieser<br />

Effekt scheint sich nur in der Beurteilung des Partnerschaftstreffens und des an diesem<br />

Treffen bearbeiteten Themas „<strong>Dr</strong>ei Wünsche an meinen Partner und mich“ niederzuschlagen:<br />

Dort beurteilen diejenigen Teilnehmerinnen, deren Partner an dem Treffen teilgenommen<br />

hatten, diese beiden Elemente positiver. Allerdings ist dieser Unterschied statistisch nicht<br />

bedeutsam. Im Vergleich zur ersten <strong>Evaluation</strong> fällt die Beurteilung innerhalb der Gruppe,<br />

deren Partner teilgenommen haben, zum Katamnesezeitpunkt etwas positiver aus. Auch hier<br />

sind die Unterschiede jedoch statistisch nicht bedeutsam. Die sehr positive Beurteilung des<br />

gemeinsam veranstalteten geselligen Abends dagegen ist zum Katamnesezeitpunkt leicht<br />

gesunken, wird aber immer noch positiv bewertet. Vermutlich ist die Einbindung der Ange-<br />

hörigen bzw. Partner durch die Teilnahme an einem Treffen zu gering, um sich – außer in den<br />

Beurteilungen des Treffens als solchem und der zu bearbeitenden Aufgabe – auch in spür-<br />

baren Auswirkungen auf die Beziehung bemerkbar zu machen. Da zudem die Beurteilung<br />

durch die gesamte Gruppe der ehemaligen Teilnehmerinnen im Vergleich zu den anderen<br />

Programmelementen eher mäßig ausfällt, und die Wahrnehmung dieses Angebots durch An-<br />

gehörige als eher unbefriedigend bezeichnet werden muss, könnte darüber nachgedacht<br />

werden, ob dieser Punkt nicht zugunsten der intensiveren Behandlung anderer Elemente ge-<br />

strichen werden könnte und damit auch dem Empfinden, dass die zur Durchführung des<br />

Programms zu Verfügung stehende Zeit von der Hälfte der ehemaligen Teilnehmerinnen eher<br />

als „zu knapp“ empfunden wurde, entgegen gewirkt werden. Die dagegen deutlich positivere<br />

Beurteilung des geselligen Abend könnte darauf hindeuten, dass dieses Element möglicher-<br />

weise Funktionen im informellen Bereich erfüllt und Bedürfnisse abdeckt, die in dem sehr<br />

<strong>strukturierten</strong> und inhaltlich gefüllten Programmrahmen ansonsten zu kurz kommen, so dass<br />

darüber nachgedacht werden könnte, den geselligen Abend zum Beispiel von dem Partner-<br />

treffen zu entkoppeln und innerhalb des 12-Wochen-Programms ein weiteres Mal durch-<br />

zuführen.<br />

In Bezug auf Auswirkungen auf das Inanspruchnahmeverhalten von Angeboten des Gesund-<br />

heitswesens wurden von den Teilnehmerinnen direkt im Anschluss an die Programmdurch-<br />

führung mehrheitlich keinerlei Veränderungen festgestellt. Dies wurde von Schmidt (2003)<br />

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