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Evaluation eines strukturierten ... - Dr. Thomas Weiss

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in diesem Bereich innerhalb der Gruppen geben. Da über die aktiven alltäglichen Bewälti-<br />

gungsstrategien zu den ersten beiden Messzeitpunkten jedoch keine Informationen vorliegen,<br />

könnte anhand der vorliegenden Daten leider keine Aussage darüber getroffen werden, ob<br />

sich das Verhältnis der Nutzung der Strategien im Verlauf über die Zeit verändert hat.<br />

Die ehemaligen Teilnehmerinnen des 12-Wochen-Programms bewerten alle Maßnahmenbün-<br />

del im positiven Wirkungsbereich, wobei die passive Bewältigungsstrategie am niedrigsten<br />

beurteilt wird. Dieser Effekt kann dagegen bei den Teilnehmerinnen der Traditionellen Grup-<br />

pen nicht nachgewiesen werden: diese beurteilen die Bewältigungsstrategien alle im leicht<br />

positiven bis sehr positiven Bereich, wobei die Beurteilungen stärker streuen als in der 12-<br />

Wochen-Gruppe. Die Maßnahmenbündel werden dabei im Gruppenvergleich ähnlich bewer-<br />

tet. Nur für den Bereich Informationsaufnahme zeigt sich ein signifikanter Unterschied in der<br />

Beurteilung, der sehr wahrscheinlich wiederum auf die einschränkende Itemformulierung der<br />

zu dem Bündel gehörenden beiden Items zurückzuführen ist (s. 5.3.1.).<br />

Allgemein zeigt sich, dass in beiden Gruppen viele der ehemaligen Teilnehmerinnen im<br />

Bereich der alltäglichen Bewältigung verschiedene Maßnahmen zusätzlich zu der Teilnahme<br />

an den Selbsthilfegruppen der Rheuma-Liga ergreifen. Zwei Medikamentengruppen und be-<br />

stimmte Arten körperlicher Bewegung werden dabei bevorzugt genutzt: In beiden Gruppen<br />

werden von der Mehrheit der Betroffenen Schmerzmittel eingenommen. Dabei nehmen die<br />

Teilnehmerinnen der Traditionellen Gruppen signifikant mehr Schmerzmittel ein als die<br />

Teilnehmerinnen der 12-Wochen-Gruppen (ca. 84% gegenüber ca. 70%). In beiden Gruppen<br />

werden zudem von einem hohen Anteil der Betroffenen Psychopharmaka eingenommen<br />

(EG: 50%; TG: ca. 40%). Im Rahmen körperlicher Betätigung wird in beiden Gruppen von<br />

mehr als 70% der Teilnehmerinnen Spazieren gegangen und rund die Hälfte schwimmt oder<br />

betreibt Wassergymnastik. Zusätzlich treiben in der ehemaligen Teilnehmerinnengruppe des<br />

12-Wochen-Programms 50% eine andere Form von Sport oder Bewegung und in den Tra-<br />

ditionellen Gruppen ca. 40%. Auffallend ist die unterschiedliche Nutzung des Angebots des<br />

Erfahrungsaustauschs mit anderen Betroffenen: hier geben tendenziell mehr Teilnehmerinnen<br />

der ehemaligen Traditionellen Gruppen an, dieses Angebot für sich zu nutzen als in der 12-<br />

Wochen-Gruppe (ca. 95% gegenüber ca. 60%). Ein höchst signifikanter Unterschied zeigt<br />

sich für die Nutzung von Videomaterial, der wiederum auf die Formulierung des zugehörigen<br />

Items zurückgeführt wird (s. 5.3.1.). Für alle weiteren Maßnahmen ergeben sich keine<br />

statistisch bedeutsamen Unterschiede zwischen den Gruppen. Die Bewertungen der all-<br />

täglichen Bewältigungsstrategien liegen in der Gruppe der ehemaligen Teilnehmerinnen des<br />

12-Wochen-Programms alle im leicht positiven bis deutlich positiven Beurteilungsbereich<br />

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