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Evaluation eines strukturierten ... - Dr. Thomas Weiss

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dadurch erklärt, dass die Wahrnehmung gravierender Veränderungen in diesen Variablen be-<br />

zogen auf den kurzen Zeitraum nicht zu erwarten wäre, da ein kurzer Zeitraum Schwan-<br />

kungen unterliegt und die zeitliche Nähe zur Durchführung die volle Entfaltung des Pro-<br />

gramms und damit eine spürbare und messbare Auswirkung in etwaigen Bereichen noch nicht<br />

stattgefunden haben konnte. Auch ein Jahr später ergibt sich allerdings ein sehr ähnliches und<br />

in sich einheitliches Bild wie direkt nach Beendigung des 12-Wochen-Programms: Es werden<br />

im Durchschnitt keine Veränderungen bezüglich der Häufigkeit der Arztbesuche, der Besuche<br />

bei Krankengymnast / Physiotherapeut oder der Massagetermine festgestellt, wobei die Ten-<br />

denzen zum Nachuntersuchungszeitpunkt alle in die erwünschte Richtung weisen.<br />

Leider liegen keine Vergleichsdaten aus Untersuchungen mit Fibromyalgie-Patienten vor.<br />

Werden Angaben aus dem Bereich der Auswertung der alltäglichen Bewältigungsstrategien<br />

mit in die Betrachtung aufgenommen, zeigt sich, dass in der Experimentalgruppe zudem eine<br />

Verlagerung der Nutzung von Angeboten im Gesundheitswesen stattgefunden hat: Deutlich<br />

mehr nehmen im Vergleich zum Zeitpunkt der ersten <strong>Evaluation</strong> psychotherapeutische Hilfe<br />

in Anspruch, obwohl keine Verschlechterung des psychischen Befindens vorliegt (Roock,<br />

voraussichtlich 2005). Dies könnte auch darauf hinweisen, dass Fibromyalgie-Betroffene<br />

einer aufdeckenden Therapie zunächst kritisch gegenüber stehen (Keel, 1995) und beispiels-<br />

weise erst das Ausschöpfen anderer therapeutischer Angebote dazu führt, dieses Angebot für<br />

sich wahrzunehmen. Dann hätte die Teilnahme an dem 12-Wochen-Programm mit seinem<br />

vielfältigen Angebot an Maßnahmen dazu beigetragen, dass die Nutzung psychotherapeu-<br />

tischer Behandlungsangebote akzeptabler geworden ist. Evtl. ist auch der Spielraum, in dem<br />

körperlich und funktionell Verbesserungen erzielt werden können, den Betroffenen durch die<br />

Bearbeitung der informativen und psychologischen Themen deutlicher geworden, so dass die<br />

Bereitschaft, in psychotherapeutischen Angeboten zusätzlich nach anderweitigen Ver-<br />

besserungsmöglichkeiten der eigenen Situation zu suchen, gestiegen ist.<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse der direkten <strong>Evaluation</strong>:<br />

Die Ergebnisse zur Akzeptanz des 12-Wochen-Programms zwölf Monate nach der Durch-<br />

führung legen nahe, dass die Art und Weise, in der die einzelnen Programmelemente ver-<br />

mittelt wurden, zu einer hohen Akzeptanz der Maßnahmen führt, die sich nicht nur in „guten<br />

Noten“ ausdrückt, sondern zu einer tatsächlich hohen Weiterführung dieser Maßnahmen über<br />

einen längeren Zeitraum führt, sogar in dem Sinne, dass einige Teilnehmerinnen im Lauf<br />

<strong>eines</strong> Jahres im Anschluss an die Programmdurchführung Maßnahmen aufgreifen, die sie<br />

während des 12-Wochen-Programms selbst nicht durchgeführt haben. Es kann vermutet<br />

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